Frauen-Power bei den Rangern

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Lange war ihr Job reine Männersache. Martina und Joyce zeigen, dass sie genauso viel dazu beitragen können, die Natur ihrer Heimat zu schützen – sei es in Europa oder in Afrika

Im Herbst sammeln sich die Kraniche auf den Wiesen
Besucher bei einer vogelkundlichen Führung

Martina liebt ihre Arbeit im Nationalpark

Das Interesse für die Schönheit der Natur ist Martina Fuhrmann in die Wiege gelegt worden. Kein Wunder: Ihr Vater war Fischer am Müritzsee, wie sie im Gespräch mit LISA erzählt. „Nach der Schule habe ich erst meinen Forstwirt gemacht und in diesem Beruf gearbeitet“, erinnert sich die 54-Jährige. „Nach der Wende entschied ich mich dann für den Müritz-Nationalpark, der damals gerade gegründet wurde.“ Mit einigen wenigen Kolleginnen war sie damals noch allein unter Männern. Das hat sich zum Glück geändert: „In letzter Zeit sind einige jüngere Frauen dazugekommen.“

Besuchermagnet Nationalpark Heute ist der wald- und seenreiche Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern eine Wildnis mitten in Deutschland mit 322 Quadratkilometern. Das ist fast so groß wie Bremen. Kraniche, Wanderfalken, Fisch- und Seeadler brüten dort. Die Serrahner Buchenwälder, ein Teilgebiet des Nationalparks, wurden 2011 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Etliche Führungen wie zum Kranichzug im Herbst oder zur Hirschbrunft gelten unter den Parkbesuchern als Highlight.

Helfer der Wissenschaft Viele Besucher sind interessierter als noch vor einigen Jahren, wie Martina erfreut feststellt. Sie hat dann unheimlich viel Spaß an ihrer Arbeit. Zu Beginn ihrer Laufbahn als Rangerin war das noch etwas anders, wie sie sich erinnert: „Vor jeder Führung hatte ich Herzklopfen. Das legte sich zum Glück im Laufe der Jahre.“ Neben den Führungen gehören zum Job die Gebietskontrollen zu Fuß oder per Rad, das Monitoring, also das Beobachten von Brutvögeln oder die Dokumentation von Wolfsspuren. „Da sind wir in wissenschaftliche Projekte mit einbezogen“, erklärt Martina begeistert.

Seit 24 Jahren ist Martina bei Wind und Wetter im Freien
Fotos: North Luangwa NP/ZGF, NP Müritz (2)/Barbara Luethi Herrmann/Oscar Blank, stock.adobe.com/Rafaila Gheorghita, TMV/Hardt

Von ihren Streifzügen durch den Nationalpark bringt sie oft Fundstücke mit, die sie in ihre Führungen einbindet. „Das sind meine Anschauungsstücke. Es soll ja spannend sein. Mal hab ich ein unbefruchtetes Ei vom Fischadler dabei, mal einen Wildschweinzahn.“

Zeichen der Solidarität Ein besonderer Tag im beruflichen Kalender ist für Martina der 31. Juli, der internationale Welt-Ranger-Tag. Viele Rangerinnen und Ranger aus allen Schutzgebieten in Deutschland beteiligen sich mit Aktionen und Sonderveranstaltung daran. „Wir bedanken uns dann bei den Kollegen, die in anderen Ländern unter viel gefährlicheren Bedingungen arbeiten und im Kampf gegen Wilderer getötet werden

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