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Gesundheits-Extra

Faszien

Unser Bindegewebe wurde lang unterschätzt. Heute weiß man: Es stützt und schützt, kann aber auch chronische Schmerzen, Verspannungen, Fehlhaltung oder Steifheit verursachen. Dann hilft das richtige Training

Schaffen Sie den herabschauenden Hund? Dann nur zu! Sonst tut aber auch sanfteres Dehnen sehr gut!
Fotos: BLACKROLL, BORIS KUMICAK, fotolia.de/contrastwerkstatt, istockphotos (2)/fizkes/Miljan Živković, Illustrataion: Science Photo Library/Pixologicstudio

Faszien haben eine erstaunliche Karriere hinter sich. Noch vor wenigen Jahren hat kaum einer von ihnen gesprochen. Wenn überhaupt, dann war vom „Bindegewebe“ die Rede. Und das spielte im Hinblick auf unsere Gesundheit – wenn überhaupt – nur eine Nebenrolle. Ganz anders heute: Nahezu jeder Hobbysportler hat eine „Blackroll“ daheim und wenn es irgendwo zwickt oder zwackt, wird das schnell auf „verklebten Faszien“ zurückgeführt. Doch wie muss man sich das genau vorstellen? Und wie kann man mit Faszientraining gezielt Beschwerden lindern? LISA kennt die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Was sind Faszien überhaupt?

Vereinfacht gesagt, sind Faszien nichts anderes als tiefes Gewebe. Man könnte aber auch von einem geheimnisvollen Wunderwerk sprechen, dessen wirkliche Bedeutung wir erst jetzt nach und nach erkennen. Das dreidimensionale Fasziennetz umhüllt sämtliche Organe, Muskeln, Gefäße, Knochen, Sehnen und Bänder. Es verbindet alles miteinander, hält sämtliche Teile des Körpers zusammen und bildet so eine Art inneres Gerüst. Ohne Faszien würde der Mensch in sich zusammenfallen. Neben Kollagen und Elastin enthalten Faszien vor allem viel Wasser. Zusätzlich ist das sensible Gewebe von zahllosen speziellen Messfühlern durchsetzt, die ständig Daten zu Druck, Schmerz und Temperatur an das Gehirn senden.

Was hat das mit unseren Schmerzen zu tun?

Faszien können – etwa durch Bewegungsmangel, Verletzungen, Fehlbelastungen oder Stress – verkümmern. Die Fasern büßen ihre ursprüngliche Elastizität ein und verfilzen. Mit fatalen Folgen: Verklebte Faszien stehen im Verdacht, chronische Schmerzen zu verursachen. Das versteifte Bindegewebe kann auf darin liegende Nerven drücken und so mitunter qualvolle Pein auslösen. Mittlerweile geht man davon aus, dass an vielen Rückenleiden nicht abgenutzte Bandscheiben schuld sind, sondern vielmehr verklebte Faszien.

Wie können wir vorbeugen?

Bewegung aller Art hält die Faszien elastisch. Dafür braucht es zunächst auch gar keine speziellen Übungen. Stellen Sie sich einfach vor, sie wären wieder Kind. Springen und hüpfen sie, schwingen sie die Arme, tanzen und strecken Sie sich spielerisch. Wer das nicht möchte, hat jede Menge Alternativen: Yoga, Pilates oder Stretching etwa sind ebenfalls sehr gut für unser Bindegewebe.

Was hilft bei Beschwerde

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