Meine beste Fehlentscheidungng

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Report

Es gibt Dinge im Leben, die man irgendwann bereut. Wie man trotzdem daran wachsen kann, beweisen die Geschichten dieser drei Frauen

„Heute bin ich froh, dass ich mich getrennt habe“

Wir lernten uns im Job kennen, arbeiteten beide im selben Hotel – und waren sehr jung. Mit Anfang 20 heirateten wir, ein paar Jahre später übernahmen wir die Leitung des Hotels. Beruflich wie privat hingen wir nonstop aufeinander, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Im Job, als Team, funktionierten wir, aber daheim sprachen wir irgendwann kaum noch miteinander, lebten eigentlich nur noch nebeneinander her. Als ich vor gut acht Jahren einen anderen Mann kennenlernte, trennten wir uns. Auch Uwe spürte da schon lange, dass unsere Ehe nicht mehr funktionierte. Die Scheidung war wie ein enger Knoten, den wir endlich gelöst hatten. Auch er lernte schnell einen neue Partnerin kennen, schien wieder aufzublühen. Über unsere Arbeit im Hotel blieben wir allerdings die ganze Zeit über verbunden.

Wendepunkt

Wie es der Zufall so will, beendeten wir beide unsere Beziehungen relativ zeitgleich Anfang 2020. Spontan beschlossen wir, zwei Wochen zusammen in die USA zu fliegen. Ein Traum, den wir früher wegen all der Arbeit immer vor uns hergeschoben hatten. Und dort kam plötzlich alles auf den Tisch: Wie sehr mich seine direkte Art oft verletzte. Dass er nie verstand, warum ich wegen vermeintlichen Kleinigkeiten schmollte. Dass Freiräume für uns als Paar, aber auch für jeden allein immer viel zu kurz kamen. Aber auch, dass uns mehr verbindet als trennt. Schlussendlich reisten wir als Paar wieder nach Hause zurück.

Rückblickend war die Trennung vielleicht unnötig, aber ohne sie wären wir einander nicht so nah wie jetzt. Freunde fragen uns oft, warum wir nicht wieder heiraten, aber wir beide wissen, dass wir zueinander gehören. Und dazu braucht es keinen zweiten Trauschein.

Durch die Trennung erkannten Barbara und Uwe, was sie aneinander haben
Fotos: iStockphoto, Shutterstock (2)/goodluz/Irina Wilhauk

„Ich musste erst umziehen, um zu verstehen, was ich wirklich brauche“

Seit Anja wieder in Stadtnähe lebt, kann sie die Zeit im Grünen mit ihren Kindern in vollen Zügen genießen

Frische Luft, viel Natur, wenig Verkehr – mit Kindern gehen wir aufs Land. Ich fand, dass man das so macht, obwohl ich selbst ein waschechtes Großstadtkind bin. Als es so weit war, wir eine Wohnung mit Garten auf dem Dorf gemietet

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