Körner für die Kleinsten

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Getreide ist ein GESUNDER ALLESKÖNNER. Warum es sich schon für Kinder lohnt, von Weißmehl auf Vollkorn umzusteigen
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Kennt ihr das Märchen vom süßen Brei? Vom Töpfchen, das kochte und kochte und nicht zu stoppen war? Was darin ohne Unterlass blubberte, war Hirsebrei, eines der Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung im Mittelalter. Genauso wie das grobe Schwarzbrot, das täglich auf den Tisch kam. Feines Weißbrot war Luxus und dem Adel vorbehalten.

Was damals schon nahrhaft war, ist es heute noch immer. Aber: Ein Roggenbrot vom Biobäcker kostet jetzt vier- bis fünfmal so viel wie ein helles Weizenmisch aus dem Backshop. Und Hirse wird im Reformhaus als Superfood gehypt. Wir schätzen die uralten Sattmacher wieder – auch und gerade in der Kinderernährung. Je mehr Vollkorn dabei ist, desto besser.

Was ist eigentlich Vollkorn?

Ein Getreidekorn besteht aus drei Teilen: Außen sitzt die Kleie, die ballaststoff haltige Schale des Korns. Im Inneren befindet sich der Mehlkörper, der sich vor allem aus winzigen Stärkekörnern zusammensetzt. Sie werden durch das Klebereiweiß (Gluten) zusammengehalten. Der Mehlkörper umschließt den Keimling. Dieser kleine Kern enthält alles, was eine neue Getreidepflanze zum Wachsen braucht. Deshalb ist er sehr nährstoffreich.

Beim Weizenmehl der Type 405 oder 550 (siehe Kasten rechts) wird der Mehlkörper aus dem Korn herausgelöst und zu Mehl vermahlen. Kleie und Keimling werden entfernt. Dadurch entsteht ein sehr helles Mehl. Weil es wenig Ballaststoffe enthält, macht Weißmehl weniger gut satt. Und: bis zu 75 Prozent der Nährstoffe gehen verloren.

Für ein Vollkornmehl vermahlt der Müller das ganze Korn – also Kleie, Mehlkörper und Keimling. Es gibt aber nicht nur Mehl, sondern auch Schrot oder Flocken in Vollkornqualität.

Komplettpaket an Nährstoffen

Warum ist Getreide, und vor allem die Vollkornvariante, so gesund? Die Körnchen punkten mit pflanzlichem Eiweiß, sind wichtig fürs Wachstum. Sie liefern Vitamine und Mineralstoffe wie zum Beispiel B-Vitamine, die das Nervensystem unterstützen, Eisen für die Sauerstoffversorgung und Zink fürs Immunsystem. Ballaststoffe machen prima satt und beugen zusätzlich Verstopfung vor. Außerdem halten sie die Darmflora gesund und können Diabetes, Übergewicht und Darmkrebs vorbeugen.

Welches Korn für den Brei?

Ob Weizen, Dinkel, Hirse oder Hafer: Leicht verdaulich sind sie alle und in kleinen Mengen schon für Breistarter gut verträglich. Für Säuglingsnahrung gibt es spezielle Flocken, meist Instant-Flocken, die mit Wasser angerührt werden und sich besonders gut auflösen. Dabei bitte die Vollkornvarianten bevorzugen. Wichtig: ausreichend trinken. Wer seinen Kleinen Fingerfood zum Lutschen in die Hand gibt, kann es mit einem Brötchen oder einer Dinkelstange probieren. So bekommt Baby übrigens

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