ROSIGE ZEITEN FÜR DEN PO

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Kaum ein Windelkind bleibt davon verschont: DER POPO IST GERÖTET, juckt oder brennt. Was Eltern dann gegen den Ausschlag tun können

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Eine echt fiese Kombination, der die Kleinen ausgesetzt sind: Die Windel reibt, darunter legen sich Stuhl und Urin auf die Haut, und als Krönung ist das Ganze auch noch wasserdicht verpackt. Für die sensible Babyhaut am Po ist das ein Frontalangriff, dem sie nicht immer gewachsen ist. Die Folge: Die Haut im Windelbereich entzündet sich, wird rot, es bilden sich Knötchen und Bläschen (wassergefüllt oder eitrig). Wenn Eltern beim Wickeln diese Symptome entdecken, hat ihr Kind meist eine Windeldermatitis, die zu den häufigsten Hauterkrankungen bei Babys und Kleinkindern zählt, erklärt die Hautärztin Prof. Dr. Regina Fölster- Holst aus Kiel. „Ich glaube nicht, dass es irgendjemanden gibt, der davon verschont geblieben wäre“, sagt die Dermatologin. Besonders oft leiden Kinder zwischen dem neunten und zwölften Lebensmonat darunter.

Wunde Haut fängt an zu jucken

Ist die Haut erst einmal wund, kann es leicht passieren, dass sich auf der entzündeten Haut zusätzlich Bakterien und Pilze ansiedeln. Das feuchtwarme Klima unter der Windel und die leicht aufgeweichte Haut liefern einfach die perfekten Bedingungen für diese Erreger. Der Hefepilz Candida albicans befindet sich auch bei gesunden Menschen auf der Haut oder ist im Darm nachweisbar. Normalerweise ist das kein Problem, bei einer Windeldermatitis schon: Auf der Entzündung sorgt der Pilz für eine „Superinfektion“, eine zweite Infektion obendrauf, was zu stärkeren Symptomen und Juckreiz führt. Besonders groß ist die Gefahr nach einer Antibiotika-Behandlung oder bei Durchfall.

Bei Pusteln zum Hautarzt

Ein Anzeichen für die Pilzinfektion (Windelsoor) sind die Satellitenpusteln (eitergefüllte Bläschen). Die Knötchen und Schuppungen sind nicht mehr auf den Windelbereich beschränkt, sondern verbreiten sich weiter, bis hoch zu Bauch oder Rücken. „Wenn Eltern diese verstreuten Pusteln und Papeln entdecken, sollten sie zum Dermatologen oder Kinderarzt gehen“, rät die Hautärztin. Nur er kann bestimmen, ob die Beschwerden tatsächlich von Pilzen kommen. Wenn die Diagnose Windelsoor feststeht, helfen Antimykotika (= Salben oder Cremes mit den Wirkstoffen Clotrimazol, Miconazol, Ciclopirox oder Nystatin) meist schnell.

Ganz wichtig, damit die Haut am Po gesund bleibt, ist die richtige Windel. Die Expertin empfiehlt hochwertige Einwegwindeln, die Nässe gut aufnehmen und sie schnell von der Haut wegtransportieren. Aber auch für die saugfähigsten Windeln gilt: ganz oft wechseln!

Eine weitere Maßnahme: cremen. „Zinkhaltige Cremes sind dafür sehr gut geeignet, weil sie die Haut vor dem Kontakt mit Stuhl und Urin schützen.“ Der Wirkstoff Dexpanthenol hilft bei der Heilung. Bei jedem Windelwechsel die C