Lena (45): „Seine Aufmerksamkeit fühlt sich so warm an wie der milde Wind und der Sommer“
Meine geheime Fantasie Hier erzählen Frauen von ihren sinnlichen Träumen
Sonntags habe ich unsere Dachterrasse meist für mich allein. Vor allem, wenn es ein schöner Tag ist, weil die Nachbarn dann Ausflüge machen. Und heute ist ein wunderschöner Tag. Ein strahlend blauer Himmel, über den lustige Schäfchenwolken treiben. Ein milder Wind, der mir angenehm über die Haut kitzelt und die trägen Geräusche der Stadt zu mir heraufweht. Ich habe mir eine der Liegen an meinen Lieblingsplatz gestellt, bin zwar mit Buch und Getränk ausgerüstet. Doch im Moment reicht es mir, einfach in den Nachmittag hineinzuträumen. Da vernehme ich das Öffnen der Tür. Durch meine Sonnenbrille spähe ich zum Aufgang. Schau an, Marius, der neue Nachbar. Als er mich erkennt, kommt er lächelnd näher. „Hey“, sagt er, „ich hoffe, ich störe nicht.“ Er hat ebenfalls ein Buch unter dem Arm. „Die Terrasse ist für alle da“, erwidere ich. „Da sollte doch für uns beide Platz sein.“ Tatsächlich ist mir diese Gesellschaft nicht unrecht. Wir haben bisher ein paar Mal miteinander geplaudert. Natürlich nur oberflächlich, aber ich muss gestehen, dass er mir hin und wieder durch den Kopf gegeistert ist.
Marius widmet sich auf einer Liege seinem Buch. Und obwohl ich mich wieder zurückgelehnt habe, bin ich mir seiner Gegenwart sehr wohl bewusst. In unserem Schweigen baut sich eine leise Spannung auf, die mich empfindlich und empfänglich macht. Ich winkle ein Bein an, so dass der Saum meines Kleides herabfällt. Im gleichen Moment streichelt eine sanfte Brise meine Haut und löst ein süßes Kribbeln in mir aus. Ob er wohl an mir interessiert wäre? Verborgen durch die Sonnenbrille spähe ich zu ihm und bemerke, dass sein Blick immer wieder zu mir gleitet. Offenbar ist er es. „Lust auf eine Unterhaltung?“, frage ich. Er klappt das Buch zu und zieht seine Liege zu mir herüber. Wir reden über die anderen Hausbewohner und amüsieren uns über ihre Eigenarten, bevor wir uns nach und na
