”Als Frau muss ich täglich kämpfen, um ernst genommen zu werden“

2 min lesen

Zwischen Kühen und Krisen: Wie Influencerin Madeleine Becker das Leben auf einem Bauernhof meistert

Seit sie auf den kleinen Hof kam, verliebte sie sich in Kühe, Katzen und nicht zuletzt in einen Mann. Das klingt zwar romantisch, war es aber oft gar nicht

Kurze Mittagspause im Gewächshaus mit dem alten, weisen Kater King Hutze
Ganz egal in welcher Lebenslage, Lukas ist stets an ihrer Seite – und das soll auch für immer so bleiben
Fotos: Madeleine Becker (3), Lena Plettl (3), Lukas Schrall, PIPER
Auf dem Hof ist sie die Grande Dame unter den Milchkühen: Oma Primel mit Blumenkranz
Vor dem Abendessen wird noch schnell eine Runde im eigenen Gemüsegarten „eingekauft“
Die Tiere gehören für Madeleine fast schon mit zur Familie. Deshalb mussten auch ein paar der Kühe und Schweine mit ins neue Zuhause umziehen

Die rosarote Brille und die Naivität der ersten Jahre wichen langsam, aber sicher der Realität, die uns an manchen Tagen wie ein eisiger Wind ins Gesicht schlug“, beschreibt Madeleine die letzten fünf Jahre. So lang ist es nun her, dass sie aus Jena für einen Roadtrip in Richtung Österreich aufbrach. Aus der geplanten Tour wurde allerdings nichts, denn schon beim ersten Stopp blieb sie hängen – und das irgendwie für immer. Die beschauliche Landschaft in Kärnten, der kleine Milchviehbetrieb, die vielen Tiere und eben auch Lukas, der jüngste Sohn der Eigentümer, ließen sie nicht mehr los und so kam Madeleine, nachdem sie ihr Studium beendet hatte, wieder zurück auf den Hof. Doch was für viele idyllisch klingen mag, bringt sie nicht selten an den Rand der Verzweiflung: „Blicke ich auf die letzten beiden Jahre zurück, so sehe ich vor allem die Herausforderungen, die immer größer wurden, und die Kämpfe, bei denen ich mich irgendwann zwangsläufig gefragt habe, wofür wir eigentlich kämpfen.“ Vor allem die fehlende Wertschätzung ihrer Schwiegereltern, besonders die ihres Schwiegervaters, und der ständige Dorftratsch machen ihr das Leben schwer. Denn als Frau hat sie es auf dem Land nicht leicht, schon gar nicht als eine Frau, die veraltete Systeme infrage stellt und mit neuen Ideen etwas verändern will: „Von außerhalb in ein kleines Dorf irgendwo in den Bergen zu ziehen, ist schon so eine Sache – doch als Frau in diesen Hofkosmos hineinzuplatzen und dabei nicht zu allem Ja und Amen sagen, ist die andere Sache. Denn das Frauenbild und die Vorstellung darüber, wie man sich als Frau zu verhalten hat, ist auf dem Land manches Mal wohl irgendwo in den s