„Ich rolle allen Vorurteilen davon!”

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Laura Report

Engagement statt Mitleid

Rollstuhlfahrerin Svenja Gluth (29) kämpft gegen Barrieren im Alltag und in den Köpfen

Esgibt Bilder, die zeigen Svenja Gluth beim Skifahren mit ihrem Mann Benjamin (34), gemeinsam auf einem Stehpaddelboot, im Strandurlaub mit der gemeinsamen Tochter (18 Monate alt) oder beim Wanderausflug. Eine ganz normale Familie – bis auf ein Detail.

Die 29-jährige Frau sitzt auf allen Bildern im Rollstuhl.

„Als Kind fiel ich manchmal um wie ein Brett”

Die Personalreferentin hat Spinale Muskelatrophie (kurz SMA). Svenja erzählt uns im Interview: „Als ich als Kind laufen lernte, fiel ich manchmal einfach um wie ein Brett.” Bei SMA sterben nach und nach Muskeln ab. Die Krankheit wird vererbt, wenn beide Elternteile Träger des Gendefektes sind (das ist auch möglich, wenn sie selbst nicht erkrankt sind). Deswegen ließ Benjamin sich vor Svenjas Schwangerschaft untersuchen und so wusste das Paar schnell, dass ihre Kinder gesund sein werden.

Svenja selbst konnte als Kind noch kurze und mittlere Wege gut gehen, seit sie 16 Jahre alt ist, nutzt sie einen Rollstuhl. Für die junge Mutter, die sich zudem ehrenamtlich in der Lokalpolitik engagiert, ist das aber nichts, wovon sie sich aufhalten lässt, und vor allem nichts, wofür sie Mitleid haben will. „Ich bin ein glücklicher Mensch und genieße mein Leben”, sagt Svenja. Vorurteilen, Barrieren im Alltag und in den Köpfen einiger Mitmenschen hat sie den Kampf angesagt. Allein auf Instagram (svenjas.welt) erreicht sie fast 20.000 Menschen mit wichtigen Botschaften zu Themen rund um Inklusion und Bar

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