Wie fühlt es sich an... … wenn kein Mann bei einem bleibt?

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Anonymes Geständnis

Ist Sandra* (31) verliebt, dann gibt sie für ihre Beziehung alles. Zu viel? Bislang haben sich alle ihre Partner von ihr getrennt

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Tut mir Leid, Sandra. Du bist eine tolle Frau. Aber nicht die Richtige für mich.” Das waren Björns letzte Worte – nachdem wir uns zwei Stunden lang die Köpfe heiß geredet hatten. Dann nahm er seine Autoschlüssel und ging. Endgültig. Aus. Vorbei. Mal wieder.

Die Tür fiel ins Schloss. Ich blieb in Tränen aufgelöst zurück – und kann es immer noch nicht fassen. Schon wieder hat mich ein Mann verlassen. Wie oft hatte ich diesen oder so einen ähnlichen Satz gehört. Einer war sehr direkt und sagte, dass ich nicht sein Typ bin.

Ein anderer wiederum bedauerte, mich zum falschen Zeitpunkt kennen gelernt zu haben: „Ich will mich jetzt noch nicht auf eine feste Beziehung einlassen.“ Wieder ein anderer verschwand von einem Tag auf den anderen, ganz ohne ein klärendes Wort.

Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll. Ich werde im September 32 Jahre alt und bin immer noch nicht in festen Händen. Meine größte Enttäuschung war die Geschichte mit Herwart. Die liegt jetzt sieben Jahre zurück. Und seitdem läuft alles schief.

Herwart war meine große Liebe. Ich lernte ihn auf der Fachhochschule kennen. Wir beide machten dort unsere kaufmännische Ausbildung zum Touristik-Fachwirt. Er war genau mein Typ: groß, blond, sportlich. Als ich ihn das erste Mal sah, dachte ich: den oder keinen. Den willst du als Vater deiner Kinder. Ziemlich bald nach unserer ersten Nacht zogen wir zusammen. Herwart machte den Vorschlag. Gemeinsam konnten wir uns eine bessere Wohnung leisten, als wenn jeder seine Ein-Zimmer-Wohnung selbst zahlte.

Ich machte alles für ihn. Kümmerte mich um den Einkauf, tippte seine Hausarbeiten, bügelte seine Hemden, kochte jeden Tag.

Er jobbte viel während seiner Ausbildung, hatte deshalb weniger Zeit als ich. Doch mir machte das nichts aus. Ich bewunderte seinen Ehrgeiz. Herwart wollte hoch hinaus. Und ich glaubte an ihn. Für mich war das eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft.

Zwei Jahre später ging er für ein längeres Praktikum ins Ausland. Nach fünf Monaten schrieb er mir, dass er eine neue Frau kennengelernt hätte. Das war der größte Schmerz in meinem ganzen Leben. Nie hätte ich damit gerechnet, dass er mich einmal verlassen würde. Ein Schock!

Auch meine Eltern waren entsetzt. Sie hatten Herwart kennengelernt, und meine Mutter mochte ihn auf Anhieb. Ohne dass es offiziell ausgesprochen wurde, war für mich und meine Familie klar, dass wir heiraten werden. Als er mit mir Schluss machte, fühlte ich mich weggeworfen wie einen alten Lappen. Drei Jahre meines Lebens waren vertan.