Scarlett verzweifelt gesucht!

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Report

Als hätte sie der Erdboden verschluckt, verschwand die 26-Jährige 2020 auf dem Schluchtensteig. Gibt es heute noch jemanden, der Hinweise geben kann?

Jeder Hinweis zählt!

Scarletts Vater Ralf Salice in dem Garten, in dem er für seine Töchter ein Schwedenhaus gebaut hat
Fotos: Anne Wirtz (2), privat

Wer hat am 10. September 2020 in Todtmoos oder auf dem Schwarzwälder Schluchtensteig etwas gesehen oder Fotos gemacht? Jeder Hinweis könnte helfen, das Schicksal von Scarlett Salice aufzuklären. Das ist Scarlett: Die heute 29-Jährige ist schlank und 1,60 m groß.

Hinweise an: Polizei Waldshut-Tiengen, Tel.: 0761/8822880, oder die Facebook-Seite der Familie: „Bitte findet Scarlett“

Eine junge Frau stapft durch Schmidt’s Markt in Todtmoos (Schwarzwald). Es ist 10.04 Uhr am 10. September 2020. Der Frau heißt Scarlett Salice, sie kommt aus Bad Lippspringe (NRW). An diesem Donnerstag hat der letzte Tag ihrer Wanderung auf dem Schwarzwälder Schluchtensteig begonnen, nachdem sie in der Kirchberghütte übernachtet hat. Die 26-Jährige trägt knielange Shorts, eine dunkle Jacke und Wanderschuhe. Ihre Sonnenbrille hat sie ins dunkelblonde Haar geschoben. Sie kauft Proviant: einen Smoothie, einen Riegel, zwei Flaschen Wasser. Elf Minuten dauert ihr Einkauf, die Überwachungskamera zeichnet ihn auf. Sie trägt einen roten Rucksack, an der Seite ist eine silberne Isomatte festgeschnallt. Ein gelbes Herz baumelt herab. Damit kann sie bei Gefahr eine Alarmsirene auslösen.

Wie viel Hoffnung bleibt dreieinhalb Jahre später noch?

Doch niemand hat diesen Alarm gehört. Dabei muss Scarlett an diesem Tag in Gefahr geraten sein. Um kurz vor elf Uhr benutzt sie ein letztes Mal ihr Handy. Sie spricht mit ihrem Freund. Die Handy-Daten verraten, dass Scarlett in diesem Moment am keltischen Steinlabyrinth in Todtmoos ist. Ihr Freund erinnert sich, dass sie irgendwie anders war an diesem Morgen. Aber die Verbindung ist schlecht, sie meldet sich später noch einmal, sagt sie. Dazu kam es nie.

Schon am Tag nach ihrem Verschwindens war die Familie alarmiert. Dass sie sich nicht meldet, sah Scarlett nicht ähnlich. Am Samstag erstattet sie Vermisstenanzeige. Polizei, Feuerwehr, Bergretter, THW, viele freiwillige Helfer suchen die etwa 22 Kilometer zwischen Todtmoos und Wehr ab, die Scarlett gehen wollte. Am Sonntag fahren die Eltern in den Schwarzwald. „Als wir näher kamen, habe ich nur gedacht: Wie willst du hier jemanden finden?“, erzählt Scarletts Vater Ralf (60). „Jeder mögliche Abzweig wurde ja abgesucht. Und ist sie wirklich noch im Schwarzwald?“

Auch mit solchen Steinen wird im Schwarzwald nach Scarlett gesucht. Die Fotos unten rechts sind Aufnahmen aus der Überwachungskamera von ihrem letzten bekannten Einkauf am 10. September 2020 in Todtmoos
Scarlett (l.) mit ihrer Mutter (M.) und ihrer älteren Schwe

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