Alles im Lack?

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Sind künstliche Nägel wirklich ganz unbedenklich und brauchen wir von Zeit zu Zeit eine Lackpause? Die wichtigsten Antworten zum Thema Maniküre

Gepflegt bis in die Spitzen. Feste, glatte, top geformte Fingernägel sind die perfekte Visitenkarte
Fotos: istockphoto (1), PR
3 Millimeter monatlich wachsen Fingernägel im Durchschnitt

Wie lang dürfen Fingernägel sein?

Nicht ohne Grund sind superlange Fingernägel in Medizinberufen verboten. Der Grund dafür: Darunter kann sich ein Mikrokosmos von Bakterien und Pilzen sammeln. Wer dennoch lange Nägel bevorzugt, sollte auf ausreichend Hygiene achten: Am besten die Fingerkuppen regelmäßig mit einer Nagelbürste und Seife schrubben. Übrigens: Auch ganz normaler Nagellack kann zur Keimschleuder werden, wenn er zu lange auf den Nägeln bleibt und bröckelt. Durch winzige Risse und Hohlräume im Lack, kann Feuchtigkeit eindringen, die Bakterien den idealen Nährboden bietet.

Gibt es ein Krebsrisiko durch UV-Lampen?

Wie bei allem gilt: Die Dosis macht das Gift. Die Lampen arbeiten mit UV-A-Strahlen zur Aushärtung von Acryl, Gel oder Shellac. Und natürlich können sie, wie auch UV-A-Strahlen der Sonne, Zellen schädigen und die Hautalterung beschleunigen. Aber: Wenn wir Haut und Nägel nicht zu lange und nicht zu häufig der Strahlung aussetzen, bleibt das Risiko überschaubar. Denn Hautschäden durch UV-Strahlung hängen auch von der Gesamtmenge der gesammelten Strahlen-Dosis über viele Jahre ab. Tipp: Zur Vorbeugung bei der Maniküre Sonnenschutz auftragen – die Nägel dabei natürlich aussparen.

Sind künstliche Nägel schädlich?

Ja, leider. Allerdings weniger aufgrund der Zusammensetzung von Acryl, Gel oder Shellac (die gesundheitsschädliche Wirkung ist nicht nachgewiesen), sondern wegen des Entfernens der Lacke. Shellac etwa muss mit acetonhaltigen Lösungsmitteln komplett abgenommen werden, was die Nägel strapaziert. Bei Gel- und Acryl-Maniküren ist die Beanspruchung vergleichsweise etwas geringer, da das Material lediglich oberflächlich abgeschliffen und danach neu aufgefüllt wird. Dafür dichten Gel und Acryl den Naturnagel komplett ab, sodass es darunter zu einem Feuchtigkeitsstau kommen kann. Als Folge weicht die Keratinplatte auf, der Nagel wird brüchig. Regelmäßige, längere Lackpausen sind daher enorm wichtig.

Helfen Nagelhärter gegen brüchige Nägel?

Im Gegenteil. Auch wenn Speziallacke mit Kalzium, Keratin oder Kollagen kurzfristig härten, können sie langfristig die Nägel durch das enthaltende Formaldehyd sogar noch trockener und spröder machen.