Geständnis
Elke* (38) quält die Eifersucht auf ihre Vorgängerin. Muss sie mit ihr konkurrieren?
Es war wieder mal eine Nacht, in der meine Gedanken und Gefühle Achterbahn fuhren. Ich konnte nicht schlafen und quälte mich mit Fragen, auf die ich keine Antworten finde. Warum trifft sich Uwe mit ihr? Was bedeutet sie ihm wirklich? Bereut er es, mich geheiratet zu haben? Dabei ist doch mein Traum in Erfüllung gegangen, als Uwe vor zwei Jahren um meine Hand angehalten hat. Kennengelernt hatte ich ihn ein halbes Jahr vorher. Ich war mit meiner Freundin Tanja bei unserem Italiener. Er lachte so ansteckend und strich dabei seine widerspenstigen blonden Haare zurück. Und dann seine Augen! Als er uns an seinen Tisch bat, sagte ich spontan ja. Ich hatte mich gerade von meinem Freund getrennt und wollte erst mal die neue Freiheit genießen. Doch dazu kam es nicht.
Gleich am nächsten Tag trafen Uwe und ich uns wieder. Von da an sahen wir uns täglich. Die gemeinsame Wohnung, die Hochzeit – ich war überglücklich. Bis seine Ex wieder auftauchte ...
Das war auf der Geburtstagsfeier eines Freundes vor acht Monaten. Ich war auch dabei. Susanne sah blendend aus. Groß, schlank, volles, glänzendes Haar, wunderschöne Zähne. Von Kopf bis Fuß perfekt gestylt. Und Temperament schien sie auch zu haben. Als sie Uwe sah, lief sie auf ihn zu und küsste ihn vor aller Augen. Auch er freute sich, sie wieder zu sehen. Für den Rest des Abends verzogen sich die beiden in eine Ecke und redeten und lachten miteinander. Ich traute mich nicht mehr in ihre Nähe. Schließlich wollte ich mich nicht wie eine eifersüchtige Zicke benehmen. Aber allein ihr Anblick hatte meinem Herzen schon einen Stich versetzt. Irgendwie fühlte ich mich wie eine kleine graue Maus neben ihr. Uwe hatte mich kurz vorgestellt, aber sich den ganzen Abend nicht weiter um mich gekümmert. In den nächsten Tagen schwärmte er mehrmals von ihr. Sie hätte sich positiv verändert.
Endlich hätte sie auch begriffen, wie egoistisch sie war und weshalb er mit ihr Schluss gemacht hat. Seither treffen sich Uwe und Susanne alle zwei Wochen.
Immer, wenn er von ihr erzählt, bleibt mein Herz für eine Sekunde stehen. Neulich hat er sich wieder mit ihr verabredet. Schon beim Frühstück herrschte gespannte Stimmung. „Liebling, rechne heute Abend nicht allzu früh mit mir. Ich gehe mit Susanne eine Kleinigkeit essen.“ Da waren sie
wieder, diese zwei Sätze, die ich schon so oft gehört habe und die ich inzwischen so hasse. Wieder ein Abend, der für mich zur Hölle werden würde. An dem ich grüble, was er an dieser Frau findet. Und ob er es nicht bereut, sich von ihr getrennt zu haben. An dem ich in den Spiegel schaue und mit kritischem Blick meine
