Stirbt das Ehrenamt bald aus?

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Hilfe dringend gesucht!

Viele Vereine suchen händeringend nach Freiwilligen – ohne Erfolg. Dabei ist Engagement der Klebstoff, der die Gesellschaft vielerorts zusammenhält

Kleidung sammeln, Lebensmittel ausgeben, Gruppen: An vielen Stellen werden Freiwillige gesucht

Es sind aktuell 200 Kinder. 200 Kids, die sich supergern nach der Schule austoben, bei Wind und Wetter über den Platz rennen und zu Teamplayern werden möchten. „Aber ich kann keines von der Warteliste befreien“, sagt Holger Gustmann (57). Der Jugendleiter des Hamburger Fußballvereins HEBC ist im Handel tätig. Doch sein Chef plant die Arbeitszeiten des Mitarbeiters so, dass der zweimal die Woche um 16 Uhr auf dem Eimsbütteler Kunstrasenplatz die bunten Hütchen für seine Bambini aufstellen kann.

Ehrenamtlich. „Wenn ich sehe, wie 6-Jährige nach 90 Minuten Training strahlend zu ihren Eltern rennen und schreien: ‚Ich hab’ ein Tor geschossen!‘ – das ist einfach großartig. Man bekommt so viel Energie zurück, ein toller Ausgleich zu meinem Joballtag.“

Im Sport fehlen Ehrenamtliche am meisten

Nur nutzen den immer weniger: „Wir haben uns schon immer um Trainer bemühen müssen. Aber nach Corona ist es richtig schlimm geworden“, sagt Gustmann. Und damit steht sein Nordclub nicht allein: Von 2020 bis 2022 ist die Zahl der Ehrenamtlichen hierzulande von 17,2 auf 15,7 Millionen gesunken. Jeder fünften Organisation mangelt es an Engagierten, zeigte eine Studie der Initiative „Zivilgesellschaft in Zahlen“ (ZiviZ). Studienleiter Dr. Peter Schubert erklärt: „Menschen sind mobiler geworden, sie ziehen häufiger um. Damit schwindet auch die Verbundenheit mit Vereinen.“

Beim Fußball ein Riesen-Problem: Jugendleiter Holger Gustmann sucht ständig nach Trainern
Tanja Maurer organisiert im Landfrauenver

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