Laura Report
Frühchen zur Welt und starb. Nach meinem zweiten Suizidversuch, ich nahm Tabletten, landete ich in der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses. Ich meldete mich für eine achtwöchige Therapie an.
20 Jahre bestimmten Exzesse ihren Alltag. Als Ruth Niederkofler (53) nicht mehr tiefer fallen konnte, schaffte sie den Absprung aus der Abhängigkeitsspirale. Hier nimmt sie uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit …
Was möchte man als junges Mädchen sein? Schüchternes Entlein oder mutiger Schwan?
Die Antwort liegt auf der Hand. Mit 13 bemerkte ich, dass Alkohol die wundersame Kraft hatte, aus mir einen coolen Teenager zu machen. Plötzlich konnte ich auf andere zugehen, war locker und witzig.
Im Nachhinein ist mir klar, dass ich mir die Taktik, Alkohol als Problemlöser zu benutzen, bei meinem Vater abschaute. Wenn er von der Fabrik nach Hause kam und literweise Wein in sich schüttete, gab es meist Ärger. Dass ich ein überflüssiger Esser bin, hörte ich beinahe täglich von ihm. Dazu kam der Spießrutenlauf in der Schule. Die abgetragene Kleidung, die ich trug, weil Geld fehlte, machte mich zum Gespött der Kinder.
Dabei muss man sagen: Gemocht hat mein Körper Alkohol nie. Er wehrte sich stets dagegen, verursachte schreckliche Übelkeit. Doch bis zuletzt tat ich diese Tatsache ab. Selbst als schlimme Aussetzer passierten, mir
Beine und Füße versagten und ich nachts halluzinierte, dachte ich, alles im Griff zu haben. Unglaublich, wie ignorant Alkohol machen kann. Mit 15 war ich fast jedes Wochenende betrunken. Als ich dann mit Christian zusammenkam, dem gut aussehenden, neun Jahre älteren Mann aus der Nachbarschaft, hatte ich einen perfe