„Was ist eigentlich ein gutes Vorspiel?“

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Laura Lust &Liebe

Wir haben regelmäßig Sex, meist auf Wunsch meines Mannes. Ich mache halt mit, aber empfinde die ganze Angelegenheit als langweilig und verzichtbar. Vielleicht wäre es interessanter mit einem neuen Vorspiel. Aber da weiß ich selbst nicht genau, was wir da machen sollten. Wie geht ein gutes Vorspiel eigentlich? Annette (52)

Für Sie da: Dr. Beatrice Wagner Sexual-Therapeutin
Foto: Eva Kaschewski

Die Paar- und Sexualtherapeutin mit Praxis in München beantwortet gern Ihre intimen Fragen. Schreiben Sie vertrauensvoll an: laura@bauermedia.com

Liebe Annette,

ich stimme Ihnen zu, dass es wichtig ist, Ihr gemeinsames Vorspiel zu verbessern. Die Art und Weise, wie Sie beide Ihr Vorspiel gestalten, sagt viel über Ihre weitere gemeinsame Sexualität aus. Das, was Sie beschreiben, wirkt wie eine einsame Angelegenheit.

Sie grenzen sich voneinander ab und zeigen nur das allernötigste Interesse aneinander. Wenn das Vorspiel lieblos und eintönig ist, wird der Teil, in dem es zum Koitus kommt, nicht plötzlich von Fantasie und Leidenschaft geprägt sein. Viele Paare sind beim Liebesspiel emotional weit voneinander entfernt. Oft hat der Mann die Verantwortung für das Vorspiel übernommen, das meist wie folgt abläuft: Küssen auf den Mund, die Brüste berühren, den Bauchnabel küssen, Finger in die Vagina stecken. Frauen, denen das nicht gefällt, werden beim letzten Schritt seine Hand unwirsch wegschubsen und ihn bitten, er solle sie doch länger streicheln. Das wird dem Mann keinen Spaß bereiten, weil er auf die Penetration fixiert ist. In vielen östlichen Lehren zur Sexualität findet sich eine ganz andere Vorstellung, nämlich dass die Partner beim Sex einen Zustand von einer emotionalen und geist