„Ich bin dauernd erregt und schäme mich“

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Laura Lust & Liebe

Foto: Eva Kaschewski

Für Sie da: Dr. Beatrice Wagner Sexual-Therapeutin

Die Paar- und Sexualtherapeutin mit Praxis in München beantwortet gern Ihre intimen Fragen. Schreiben Sie vertrauensvoll an: laura@bauermedia.com

Ich habe ein Problem, für das ich mich schäme. Ich spüre seit Monaten anfallsartig ein Ziehen und Kribbeln zwischen den Beinen. Ich bin erregt wie kurz vor dem Orgasmus, aber ich habe keine Lust. Es überfällt mich im Meeting oder beim Spazierengehen. Mit meinem Mann habe ich oft und ausgiebig Sex, aber es hilft nichts. Mittlerweile beklagt er sich schon. Das stresst mich noch mehr.

Louise, 54

Liebe Louise,

ich kann mir gut vorstellen, wie unangenehm es Ihnen ist. Es ist immer die Angst da, die andere Person könne es merken und die falschen Schlussfolgerungen ziehen. Dabei ist die Besonderheit an Ihrer beschriebenen Erregung ja diese, dass sie sich nur im Intimbereich, nicht aber im Kopf bemerkbar macht. Es klingt wie eine mechanische Erregung, ohne dass Sie Lust auf die andere Person verspüren.

Es ist die „persistierende genitale Erregungsstörung/Genito-Pelvine Dysästhesie“ (PGAD/GPD). Das bedeutet übersetzt, eine „anhaltende genitale Erregung verbunden mit Missempfindungen“. Davon sind weit mehr Frauen betroffen, als man annehmen würde, nämlich zwischen 0,5 und 6,7 Prozent (je nach Studienlage). Meist ist nur die Klitoris erregt, ohne dass sich ein Feuchtwerden einstellt. Die Ursache ist im Gehirn zu finden. Hier gibt es nämlich einen Bereich, der alle Berührungen an der Klitoris auswertet, auch, wenn Sie etwa die Beine übereinanderschlagen. Bei Ihnen sind die Nervenzellen in diesem Bereich im Gehirn offenbar zu leicht zu stimulieren. Das kann medizinische Ursa

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