GENUSSREISE LONDON
Hier die besten Küchen der Welt, dort Fish and Chips: Das ist in der britischen Metropole kein Widerspruch! Johann Lafer entdeckt alte und neue Klassiker
Manchmal fühlen sich 35 Jahre wie eine Ewigkeit an. Und manchmal überraschend kurz, wie bei Johann Lafer und Rainer Becker, als sie sich an diesem Tag in London vor den Harrods Food Halls in Knightsbridge treffen. „Mensch, Rainer, gut, dich zu sehen!“, sagt Johann Lafer, eine feste Umarmung nebst Handschlag und Schulterklopfer folgt auf dem Fuß. „Ja, ebenso, das letzte Mal war doch beim Hans-Peter Wodarz 1989, auf einer seiner Partys“, sagt Rainer grinsend. Der Fernsehkoch ist mit Tochter Jennifer in die britische Hauptstadt gereist, um ihre bedeutendsten Klassiker kennenzulernen – und um Rainer zu treffen. Die Restaurants des gebürtigen Rheinländers gehören zu Lafers Favoriten und Becker zu den erfolgreichsten Deutschen im Ausland. „Er ist eine echte deutsche Erfolgsgeschichte“, sagt Lafer. Rainer Becker hat sein erstes „Zuma“, japanische Küche in Casual-Dining-Atmosphäre, im Jahr 2002 mit Geschäftspartner Arjun Waney in London eröffnet. Zuvor lebte er sechs Jahren in Japan. Mittlerweile gibt es 25 „Zuma“-Standorte weltweit, in Dubai, Hongkong, New York, Rom, Istanbul, Miami, Bangkok, Las Vegas, Madrid, Cannes – und neuerdings in Pop-up-Form auch in München im The Charles Hotel von Rocco Forte. Dazu kommen die „Roka“-Restaurants, das „Oblix“ im 32. Stock des Wolkenkratzers The Shard sowie die japanischen Grillrestaurants „Etaru“ und „Inko Nito“. Rund 40 Restaurants und 3000 Mitarbeiter auf drei Kontinenten zählen zu Beckers Genuss-Kosmos – er selbst bleibt lieber im Hintergrund. „Es geht doch um meine Arbeit, nicht um mich“, sagt er.
Für Johann und Jenny Lafer macht er eine Ausnahme. Los geht’s durch die Hallen im Erdgeschoss des Londoner Luxuskaufhauses Harrods, vorbei an Schokoladenbergen, Fischtheke, Kochbüchern, Champagner und Whisky zur neuen „Dining Hall“, die von Kollegen wie Tom Kerridge, Masa Takayama, Neha Mishra und Giancarlo Perbellini bespielt wird. „Die Vielfalt hier ist wirklich der Wahnsinn“, sagt Johann Lafer und bleibt immer wieder stehen. „Und dazu dieses Flair einer Markhalle.“ Ob Rainer wiss