KANU MAGAZIN
17 August 2018

Liebe Paddler, wussten Sie schon, dass vor Schwedens Schären das Meer nachts manchmal leuchtet? Dass man vor der griechischen Insel Zakynthos Schildkröten bei der Familienplanung beobachten kann? Dass man in der Bretagne manchmal früh aufstehen muss, um das Meer nicht zu verpassen? Dass in den Flüssen Zentralportugals ein urtümliches Fossil haust, das sich mit seinem runden Maul voller Zähne an seine Opfer andockt und Fleisch aus ihnen heraus raspelt? Dass auch vermeintlich etwas in Vergessenheit geratene Paddelreviere wie die Gail in Kärnten dank des Einsatzes einiger weniger wieder zu neuem Leben erwachen können? Dass einige aktuelle Wildwasserkajaks anscheinend eine Schlankheitskur durchgemacht haben? Für mich aber am überraschendsten: dass es zwei engagierten Paddlern in Zusammenarbeit mit einer NGO gelungen ist, in Afghanistan einen Kajakkurs für junge Frauen und Mädchen auszurichten. In einem der archaischsten Länder der Erde, vom Krieg zerrüttet, in dem Frauen sonst kaum jemals die Möglichkeit haben Sport zu treiben. Ein ernstes Thema. Und wir haben gleich noch eins. Paddelprofi Christian Zicke macht sich Gedanken über die Sicherheit im Kanusport – und zeigt deutlich, dass die Vorsorge gegen Unfälle deutlich über Schwimmweste und Wurfsack hinausgeht. Und das nicht nur im Wildwasser: Auch beim vermeintlich harmlosen Wanderpaddeln gibt es Risiken, können Unfälle passieren – unter anderem schildert Zicke einen Unfall auf der Sieg (!), der nur mit viel Glück glimpflich ausging. Strafzölle: Noch ein ernstes Thema? Okay, haben wir. Leider streift derzeit die »große« Politik die Paddelbranche. Und zwar in Gestalt der Strafzölle, die die EU als Antwort auf Donald Trumps Eskapaden gleicher Art erhoben hat. Whisky, Jeans, Motorräder – dass die EU auf diese US-Importe Strafzölle erhebt, ist in den Medien in epischer Breite berichtet worden. Dagegen ist fast untergegangen, dass diese Gegenmaßnahmen auch für Sportboote gelten. Und zwar von der Gummi-Nussschale bis zur Yacht, womit auch Kajaks und Canadier betroffen sind. Wie sich das auf Dauer ganz genau auswirkt? Noch schwer zu sagen. Aber auf Seite 9 kommen einige Vertreter der Paddelbranche zu Wort.

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