Die verrückte (und wahre!) Geschichte über einen Mann und seine Stalkerin ist ein Netflix-Hit. Doch nun meldet sich die echte „Martha“ zu Wort …
Eine Frau stalkt einen Mann. Und zwar so besessen und so lange, dass der die Polizei einschaltet – und eine Netflix-Serie über seine Erlebnisse dreht! „Baby Reindeer“ (deutscher Titel: „Rentierbaby“) ist der Streaming-Erfolg des Frühlings: Der erfolglose Comedian Donny Dunn steht eher selten auf der Bühne, dafür umso häufiger hinterm Tresen im Pub. Dort lernt er Martha (gespielt von Jessica Gunning) kennen. Und weil Martha einsam und traurig wirkt, spendiert Donny ihr einen Tee. Eine nette Geste mit dramatischen Folgen – und zwar in echt! Denn die Story basiert auf realen Erlebnissen des schottischen Schauspielers und Komikers Richard Gadd. Er spielt sogar selbst die Hauptrolle und erklärt: „Es ist ziemlich wahrheitsgetreu.“ Über viereinhalb Jahre wurde Gadd von der Frau, die in der Serie Martha heißt, verfolgt. Sie schickte ihm rund 41.000 Mails und 350 Stunden an Sprachnachrichten, sendete 744 Tweets und 106 Briefe, überhäufte ihn mit Geschenken und lauerte ihm zu Hause, bei der Arbeit und bei Dates auf. „Erst dachten alle, es wäre witzig. Aber sie hat mein Leben gekapert“, so Gadd. Wie es zu dem Drama kommen konnte? Wohl auch, weil Gadd schon vor seiner Bekanntschaft mit Martha zum Opfer geworden war: Der damals Mitte 20-Jährige war von seinem Mentor, einem bekannten TV-Autoren, mehrfach sexuell missbraucht worden. „Ich war voller Selbsthass“, sagt Gadd. Kraft, sich gegen weitere Übergriffe zu wehren, hatte er danach kaum mehr … In der Serie werden keine echten Namen genannt, doch mittlerweile haben sich unzählige Hobby-Spürnasen aufgemacht, die wahren Identitäten der han
