Yoga hat mein Leben verändert

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Entspannen in der Pfrontener Bergwelt

Die Allgäuerin Renate (62) erfüllte sich vor 12 Jahren einen Traum. Heute verbindet sie ihre Heimatliebe mit fernöstlicher Philosophie

Renate Heckel mutete sich lange zu viel zu. Yoga brachte den Ausgleich in ihr Leben

Mit dem Sessellift geht es gemütlich rauf auf den Breitenberg.

Bis zum Gipfel ist es noch eine halbe Stunde zu Fuß. „Da nehm’ ich mit meinen Yogis gerne den Weg, der durch die saftig-grünen Wiesen führt,“ erzählt uns Renate Heckel. „Wir hören die Kuhglocken, sehen vielleicht Murmeltiere und Gämsen. Ich bitte alle, langsam das Reden einzustellen, die Füße sanft aufzusetzen und sich mit der Erde und dem Berg zu verbinden.“ Seit fast zehn Jahren ist die 62-Jährige im Allgäu erfolgreiche Yoga-Lehrerin. „In meinem seriösen Leben habe ich Bankkauffrau gelernt“, erzählt Renate fröhlich.

Irgendwann hatte sie aber gar keine Lust mehr auf den ständig steigenden Druck und startete mit einem Nagelund Kosmetikstudio neu durch. „Ich habe sehr viel geschuftet, oft bis spät abends.“ Nicht ohne Folgen: Bei ihrem ersten Bandscheibenvorfall ist Renate um die 40, zwei weitere folgen. „Ich hatte bereits Lähmungen in den Beinen. Mir ging es wirklich richtig schlecht.“ Auf den Rat einer Freundin hin probiert sie Yoga aus. „Das hat mir am Anfang gar nicht gefallen!“ Sie lacht. „Weil ich ja fast nichts mehr machen konnte.“ Als es der Allgäuerin besser geht, fällt sie zurück in alte Muster. „Ich habe wieder viel gearbeitet, bis ich so eine Art Burn-out hatte und einfach nur noch weg wollte von allem.“ Sie erinnert sich noch gut daran, wie sie mit ihrer älteren Tochter in der Küche stand: „Die hat ganz cool reagiert und gesagt, Mama, bevor du jetzt ganz aussteigst, mach doch mal Urlaub nur für dich alleine.“

„Ich hatte bereits Lähmungen in den Beinen. Mir ging es wirklich schlecht.“ Eine Freundin riet ihr zu Yoga

2014 fährt Renate in ein Yoga-Retreat nach Korfu. „Das hat mir so gut getan! Und mir kam in den Sinn, selber Yoga-Lehrerin zu werden und anderen diesen Weg zu Gelassenheit, Entspannung und Regeneration zu zeigen.“ Typisch Renate: Noch im gleichen Jahr macht sie die Ausbildung und gibt ihre ersten Stunden – zusätzlich zur Arbeit als Kosmetikerin: „Ich habe in meinem Leben immer wieder was draufgepackt“, überlegt sie, „aber ich kann jetzt mit Stress besser umgehen.“

Fernöstliche Lehren und bayerische Berge? Für die Allgäuerin kein Widerspruch, sondern die perfekte Verbindung. „Die Stunden auf der Yoga-Plattform auf dem Breitenberg beginne ich mit einem wahnsinnig schönen Bergjodler-Lied. Die Musik, die Kulisse und die Meditation wirken zusammen oft sehr emotional.“ Wann immer es das Wetter zulässt, übt sie mit ihren Klassen draußen. „Yoga lebt von Pranayama, den Atemübungen. Das bringt in der frischen Bergluft

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