Medizin der ZUKUNFT

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GESUNDHEIT

Neue Hoffnungen, neue Gefahren: Ein umfassender ARD-Themenabend blickt auf die Medizin von morgen

FORTSCHRITT Das Zusammenspiel von Menschen und Maschinen wird in der modernen Medizin immer wichtiger

Die positiven Nachrichten aus der Medizin häufen sich. So wird es womöglich bald einen Impfstoff gegen Krebsarten geben, schon 2025 will zum Beispiel die Firma Moderna ihr Produkt auf den Markt bringen. Bereits in diesem Jahr wird zudem die sogenannte Genschere erstmals in der Europäischen Union eingesetzt. Mit dieser Methode greifen Ärzte direkt ins Erbgut der Patienten ein und reparieren fehlerhafte Teile der DNA. Dadurch könnte bislang unheilbaren Erbkrankheiten in Zukunft ihr Schrecken genommen werden. Vor allem der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) löst eine Revolution aus, etwa bei der Diagnose und der Entwicklung von Medikamenten. Und das sind nur einige aktuelle Beispiele.

Klar ist: Der medizinische Bereich wird sich in den nächsten Jahrzehnten radikal verändern. Aber wie genau? Mit dieser Frage beschäftigt sich Das Erste am 9. April an dem Themenabend „Medizin von morgen“. Den Auftakt machen die ersten beiden Folgen der neuen Staffel von „Charité“ (siehe Kasten und TV-Tipp S.11). Die Krankenhausserie spielt diesmal im Jahr 2049 und entwirft ein denkbares Szenario des dann existierenden medizinischen Entwicklungsstandes. Im Anschluss folgt eine Doku mit Dr. Eckart von Hirschhausen (siehe TV-Tipp S.11). Der Mediziner und Wissenschaftsjournalist stellt darin Innovationen vor, diskutiert kritisch deren Möglichkeiten und Gefahren.

DER MEDIZINER UND TV-MODERATOR

Eckart von Hirschhausen

führt durch eine spannende Doku

Schnelle Diagnose dank KI

Aufschlussreich ist etwa von Hirschhausens Test eines „KI-Arztes“, der sich noch in der Entwicklung befindet. Bei diesem erscheint auf einem Computer-Monitor ein Avatar, also eine Animation, die den echten Arzt ersetzt. Der Patient schildert über das PC-Mikrofon sein Problem. „Das war wirklich seltsam“, schildert von Hirschhausen gegenüber HÖRZU seine Erfahrung. „Wir haben in Marburg am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin gedreht, und von Professor Jürgen Schäfer bekam ich eine seltene Symptomkombination zum Testen der KI. Der Avatar brauchte keine Sekunde für die richtige Diagnose. Ein echter Patient läuft damit jahrelang durch die Arztpraxen, weil gerade für seltene Erkrankungen kein Mensch so viele Kombinationen im Kopf haben kann.“ Durchweg erfreulich war diese Erfahrung für von Hirschhausen aber nicht: „Als der Avatar sagte: ,Es tut mir leid, dass Sie diese Beschwerden haben …‘, merkte ich, wie ich sauer wurde, weil die Maschine mir Gefühle vortäuschte, die sie gar nicht hat.“

GEPRÜFT Sieht eine künstliche Intelligenz mehr als ein Mensch? In vielen Fällen schon. Etwa bei Hinweisen auf seltene Erkra

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