Ein munteres TREIBEN

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NATUR

In Gärten, Parks und an Futterstellen ist die Kohlmeise allgegenwärtig. Dass der hübsche Vogel auch ein amouröses Doppelleben führt, offenbart ein wunderbarer Film

FRAU MEISE Schlips verrutscht: Bei den Weibchen (r.) ist der Bauchstreif schmal und zerzaust
VOGELBAD Wasser marsch: Meisen reinigen ihr Gefieder häufig – mit Wasser oder Sand
HERR MEISE Flatterhaft: Im Anflug ist der breite schwarze Bauchstreif des Männchens gut erkennbar

Diese Frau hat einen Vogel. Genauer gesagt hat Marlen Hundertmark eine Meise: Die Tierfilmerin zog ein verwaistes Küken auf. Als Kohlmeisen-Mama war sie von fünf Uhr früh bis Sonnenuntergang im Einsatz, fütterte alle 20 Minuten einen Mix aus Insekten, Spinnen, Maden und Würmern: „Das ist Schwerstarbeit und kompliziert. Wer ein Küken findet, sollte beobachten, ob es wirklich verlassen ist, und dann den Tierschutz anrufen.“ Dort arbeiten erfahrene „Päppler“, die sich um elternlose Tierkinder kümmern. Auch ihr Küken übernahm Hundertmark von einem Päppler.

Seitensprung mit Folgen

In ihrem faszinierenden Tierfilm „Kleine Meise ganz groß“ (siehe TV-Tipp) ist ihr Zögling eine von vielen anderen wilden Kohlmeisen auf einer Streuobstwiese. Dort entfaltet sich ein Familiendrama: „Wir erzählen die Geschichte eines Seitensprungs und lernen jene Jungmeise kennen, die ihr

Leben diesem Betrug verdankt. Und erfahren, welche Folgen dies alles hat“, sagt Hundertmark. Sie hatte bei der Recherche mit Co-Autor Yann Sochaczewski von einer jungen Kohlmeise erfahren, die in Hessen beringt wurde und sich schließlich in Südfrankreich niederließ. „Wir wollten diese überraschenden Seiten des Allerweltsvogels zeigen“, so Hundertmark.

MAMA MEISE Nestlinge sind immer hungrig. Das weiß auch Filmemacherin Marlen Hundertmark (l.), die eine Kohlmeise aufgezogen hat
FOTOS: ONDREJ PROSICKY/ALAMY (GR.), SLOSS/NATUREPL.COM, MAURITIUS, M. HUNDERTMARK, DARRINGTON/ALAMY

Eine Mei

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