Deutscher Wein Eine Erfolgsgeschichte

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Von der Saale bis zum Bodensee keltern Winzer großartige rote und weiße Tropfen. Hier die wichtigsten Fakten für Weinliebhaber

FOTOS: ADAMS/BARRAUD/CIROU/GETTY (3), HERRMANN/PICTURE ALLIANCE, ANGELIKA STEHLE; KARTE: HÖRZU
GUTE LAGE Etwa im Oberen Mittelrheintal bei Burg Gutenfels (gr. Foto) gedeihen malvenfarbig-gräulich schimmernde Grauburgundertrauben

Sie funkeln verheißungsvoll im Glas: hellgelb, golden, rosafarben oder in allen Rottönen. Verströmen einen betörenden Duft und entfachen am Gaumen ein Feuerwerk an Aromen. Jeder Wein hat seinen eigenen Charakter. Er kann prickelnd-frisch sein oder blumig-gehalt voll. Mancher riecht und schmeckt nach feinen Früchten, lässt an Nüsse oder Paprika denken, ein anderer erfreut mit Nuancen von Holz oder Leder.

Zwar trinken die Deutschen insgesamt weniger Alkohol als noch vor einigen Jahrzehnten. Doch wenn, dann ist Wein nach Bier ihr zweitliebstes alkoholisches Getränk. Dabei muss es nicht unbedingt ein Produkt aus den k lassischen Erzeugerländern Italien, Spanien oder Frankreich sein, kein weit gereister Tropfen aus Kalifornien, Chile oder Neuseeland.

„Deutsche Verbraucher haben erkannt, dass auch hierzulande besondere Weine wachsen“, erklärt Ernst Büscher, Pressesprecher des Deutschen Weininstituts in Bodenheim im Gespräch mit HÖRZU. Knapp die Hälfte der hierzulande gekauften Flaschen stammt aus einem der deutschen Weinbaugebiete (s. auch Karte S. 13).

Junge Winzer sorgen für frischen Wind

„Wir sind am nördlichen Ende der weltweiten Weinproduktion. Bei uns reifen die Trauben sehr lange, bis in den September oder Oktober hinein“, so der Experte. Der Vorteil: „Die Reben können ihre Fruchtaromen gut ausbilden, und gerade die Weißweine erhalten eine frische Säure.“ Besonders geschätzt bei den Weißen ist Riesling, bei den Roten Spätburgunder.

Junge Winzer haben v ielerorts die traditionsreichen Höfe übernommen, machen aber manches anders als ihre Vorfahren: Sie bauen Biowein an, experimentieren mit Sorten aus wärmeren Gefilden wie Syrah oder Cabernet Sauvignon. Und sie kultivieren alteingesessene Gewächse ganz neu. Zum Beispiel die weiße Rebsorte Graubur-gunder. Vom französischen Burgund, wo die Traube Pinot gris heißt, gelangte sie im 14. Jahrhundert nach Deutschland. H

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