Weltwunder der Antike ZUM LEBEN ERWECKT

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Grandiose Tempel, gewaltige Statuen, Bauwerke für die Ewigkeit: Sieben MONUMENTE gingen als technische und architektonische Meisterleistungen in die Geschichte ein

Viel wissen wir nicht über Antipatros von Sidon. Und doch schuf der griechische Dichter einen bis heute faszinierenden Mythos: Im 2. Jahrhundert vor Christus verfasste er ein Epigramm, in dem er die sieben imposantesten Sehenswürdigkeiten aufführte und als „Weltwunder“ rühmte. Auf dieser Liste standen noch die Mauern von Babylon statt des Leuchtturms von Pharos. Der Grieche schwärmte besonders von seinem Lieblingswunder: „Als ich das Haus der Artemis sah, das sich bis zu den Wolken auftürmt, verloren diese anderen Wunder ihren Glanz, und ich sagte: Siehe, außer dem Olymp hat die Sonne nie etwas so Großes gesehen.“ Er war nicht der Erste und auch nicht der Letzte, der eine solche Liste verfasste. Einige der Bauten hatte etwa schon der Geschichtsschreiber Herodot erwähnt, der Mitte des 5. Jahrhunderts vor Christus lebte. Welche Vorlage Antipatros für seinen Mini-Reiseführer nutzte, ist unbekannt. Den Koloss von Rhodos konnte er jedenfalls nicht persönlich besucht haben, der stürzte nämlich schon ein, bevor der Epigrammdichter geboren wurde. Trotzdem machte erst Antipatros die sieben Weltwunder unvergänglich. Unvergänglich? Nicht wirklich. Allein die Pyramiden von Giseh haben die Jahrtausende überdauert, alle anderen Wunder sind längst zerstört. Nur wenige historische Quellen berichten von den Giganten aus Stein, Marmor und Bronze. Auf Basis dieser Überlieferungen und neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse erweckt HÖRZU WISSEN diese Monumente jetzt mit spektakulären KI-generierten Bildern zum Leben.

Koloss von Rhodos

AUCH WUNDER HALTEN NICHT EWIG. Nur knapp 70 Jahre wachte die monumentale Bronzestatue des Sonnen- und Stadtgottes Helios über die Mittelmeerinsel Rhodos. Der Überlieferung nach errichteten die Bewohner das Standbild, nachdem sie die Belagerung eines feindlichen Heeres abwehren konnten. Wie es genau aussah? Das bleibt unklar. Antike Darstellungen gibt es nicht. Fest steht: Um 292 v. Chr. wurde der über 30 Meter hohe Koloss eingeweiht, bereits um etwa 226 v. Chr. stürzte er bei einem Erdbeben ein. Für Verwirrung sorgt der oft gezeigte Standort in der Hafeneinfahrt: Konnten Schiffe wirklich zwischen den Beinen des Sonnengottes hindurchfahren? Archäologen halten das aus statischen Gründen für unwahrscheinlich. Die gegossene Bronze hätte das Gewicht nicht tragen können.

Zeus-Statue

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