Die Schuleder kleinen BÄREN

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Braunbärmütter bringen ihren Jungen mehrere Jahre alles bei, was sie zum ÜBERLEBEN IN DER WILDNIS brauchen. Das Fotografen-Paar Adam und Kate Rice macht in Alaska beeindruckende Aufnahmen von dieser Erziehungszeit

SVEN SAKOWITZ

ANHÄNGLICH Hat dieser junge Bär eine besonders enge Mutterbindung – oder bloß keine Lust auf nasse Pfoten?

Das große Abenteuer beginnt im Frühling: Wenn die Temperaturen in Alaska langsam steigen, kommen die Braunbärweibchen mit ihrem Nachwuchs aus den Höhlen. 15 Kilogramm wiegen die Jungtiere zu diesem Zeitpunkt und sind bereit, die Welt zu entdecken. Sie erinnern jetzt nicht mehr an die winzigen Knäuel, die sie vor Kurzem noch waren. Braunbären sind bei der Geburt nur etwa 25 Zentimeter lang, um 500 Gramm leicht und blind. Drei Monate päppeln die Mütter sie auf. Aufgrund des hohen Protein- und Fettgehalts ihrer Milch legen die Winzlinge schnell an Gewicht zu. Danach ist der Job der Weibchen noch lange nicht erledigt. Drei Jahre bleiben sie an der Seite ihrer Jungen. Manche etwas länger, manche etwas kürzer. Bei Menschen würde man in diesem Fall sagen: Sie sind dabei alleinerziehend, denn die Männchen machen sich vor der Geburt aus dem Staub.

Fischen für Anfänger

In dieser Zeit lernen die Kleinen von ihren Müttern alles, was sie wissen müssen, um in der Wildnis zu überleben. Zwischen ihnen besteht in dieser Zeit eine enge Bindung, von denen die Bilder auf diesen Seiten einen eindrucksvollen Eindruck vermitteln.

Die Aufnahmen stammen von den amerikanischen Naturfotografen Kate und Adam Rice. Seit Jahren hält sich das Ehepaar immer wieder für längere Zeit im Katmai-Nationalpark in Alaska auf. „Die Weibchen bringen den Jungen zum Beispiel bei, an welchen Plätzen sie Nahrung finden“, sagt Adam im Interview mit HÖRZU WISSEN. „Sie führen sie zu den Büschen mit den meisten Beeren und zeigen ihnen im Fluss, wie man Muscheln öffnet und Fische fängt.“ Um später ganz lässig und locker Lachse aus der Strömung zu greifen, brauchen die Tiere aber viel Übung, weiß Adam Rice. „Die meisten Jungen sind in den ersten Jahren nicht sehr gut im Fischen“, erzählt er. „Sie schauen ihren Müttern lange dabei zu, bevor sie es selbst versuchen. Sie sind nie auf Anhieb erfolgreich, sondern erst nach vielen Fehlversuchen. Interessanterweise entwickeln die Bären dabei individuell unterschiedliche Fangmethoden.“ Grundsätzlich sind Braunbären Allesfresser, ernähren sich aber überwiegend vegetarisch. Neben Fisch und Beeren fressen sie zum Beispiel

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