Unser blauer Planet Planet

7 min lesen

Was ist heute über die Meere bekannt – und was liegt noch IM VERBORGENEN? Über den Stand des Wissens informiert eine große neue Ausstellung – und dieser Bericht

NELE-MARIE BRÜDGAM

Abertausende Sardinen bilden vor der Philippinen-Insel Cebu einen Schwarm

Der Name unseres Planeten beruht auf einem Missverständnis. Erde? Unsinn! Das Wort leitet sich wahrscheinlich vom germanischen Begriff „Erda“ ab und meint den Erdboden – die Meere wurden vergessen. Derselbe Fehler geschah im Lateinischen, wo man den Planeten Terra nach der gleichnamigen Göttin nannte, sie repräsentierte ebenfalls den Erdboden und wurde von den alten Römern etwa bei Erdbeben angerufen. Heute weiß man: 71 Prozent des Planeten sind mit Wasser bedeckt, nur 29 Prozent der „Erde“ bestehen tatsächlich aus Erde.

Millionen Arten sind noch unentdeckt

Allein der Pazifische Ozean ist mit rund 166 Millionen Quadratkilometern größer als alle Landmassen zusammen, sie bringen es addiert auf nur 149 Millionen Quadratkilometer. Hinzu kommt, dass die Meere bis zu elf Kilometer tief sind. Selbst an der tiefsten Stelle, im Marianengraben im westlichen Pazifik, konnten Wissenschaftler noch eine Fülle von Lebewesen feststellen. Auch das Mittelmeer ist bis zu 5000 Meter tief. Diese Dreidimensionalität hat zur Folge, dass die Ozeane mehr als 90 Prozent allen Lebensraumes auf unserem Planeten ausmachen.

Völlig korrekt lautet also der Titel einer großen Ausstellung, die soeben im Ruhrgebiet eröffnet hat: „Planet Ozean“. Das Gasometer Oberhausen, größte Ausstellungshalle Europas, zeigt den heutigen Wissensstand der Menschheit über das Element, das unseren Planeten am Leben hält. Anlass ist die UN-Ozeandekade. Im Jahr 2021 begann das von den Vereinten Nationen ausgerufene Jahrzehnt der „Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung“, dessen Motto lautet: „The Science We Need for the Ocean We Want“, auf Deutsch: die Wissenschaft, die wir brauchen, für den Ozean, den wir wollen.

Mit Filmen, Bildern und Präparaten, Klang- und Videoinstallationen und interaktiven Exponaten will die Schau die Besucher mitten hinein in die Meere führen. HÖRZU WISSEN sprach mit der Chefkuratorin Jeanette Schmitz über Inhalte und Konzept der Ausstellung, die wir zudem zum Anlass nehmen, über die wichtigsten Facetten der Meere und den Stand der Forschung zu berichten: die Einzigartigkeit und die wirtschaftliche Nutzung, die Bedrohung und den Schutz der Meere sowie die vielen Rätsel, die sie uns bis heute aufgeben.

Niemand

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel