Klar, stark, skandinavisch

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Die meisten AV-Receiver stehen eher imposant als dezent im Heimkino oder im Wohnzimmer. Den meisten nimmt man sowohl ihre Leistung als auch die Aufgabe als mediale Steuerzentrale schon beim ersten Anblick ab. Ganz anders sieht es beim SPA 25 Prisma vom schwedischen Hersteller Primare aus; dezent steht er da und versprüht dennoch durch seinen minimalistischen Auftritt einen ganz besonderen Charme. Sobald er jedoch eingeschaltet ist und seine Muskeln an der Heimkino-Anlage spielen lässt, ist Schluss mit der Zurückhaltung.

Thomas Johannsen

Dabei hätte uns der Blick ins Datenblatt vorwarnen können, denn laut dem leistet er locker 145 W an acht und sogar 250 W an vier Ohm, und das bei Bedarf an bis zu neun Ausgängen. Dennoch ließe uns wohl das Betriebsgewicht von knapp 12 Kilo wieder zweifeln, denn das Gehäuse ist kein Statement des Leichtbaus aus dünnem Stahlblech. Es ist komplett aus dickem Aluminium, und die Frontplatte setzt mit einem knappen Zentimeter Dicke ein zusätzliches Statement. Dennoch bringt er gerade mal 12 Kilo auf die Waage.

Ein Blick unter die Haube lüftet dann das Geheimnis; die Endstufen arbeiten durchweg nach dem kompakten aber hocheffizienten Class-D-Prinzip, und was noch wichtiger ist, sie werden nicht etwar von einem gleichermaßen fetten wie schweren Netztrafo versorgt, sondern von einem modernen Schaltnetzteil, welches mit weitaus weniger Kupfer und Eisen auskommt und trotzdem oder gerade deshalb schnell viel Leistung liefern kann. Die 12 Kilo werden auf drei, anstatt der sonst üblichen vier Füße verteilt. Warum? Nun, wir erinnern uns an den Mathematikunterricht, wo es hieß, dass drei Punkte reichen, um eine Ebene festzulegen. Die Schweden haben das wörtlich genommen und erreichen mit dieser Konstruktion, dass der Primare selbst bei geringsten Unebenheiten des Untergrundes nicht zum Kippeln neigt. Er steht also besonders fest auf seinen drei Füßen, es sei denn, man lehnt sich auf einer der hinteren Ecken, um vielleicht an einen der Anschlüsse zu kommen. Das passiert jedoch in der Regel nur einmal.

Einrichtung

Nun steht er an Ort und Stelle, der schöne Bolide, obwohl allein das Wort „Bolide“ mir selten mehr fehl am Platze erscheint. Allein schon deshalb, weil sich auf der schmalen Frontpartie, die bei anderen Herstellern als Slimline durchginge, nur vier Bedienelemente befinden. Davon ist der aus massivem Alu gefertigte Lautstärkeknopf noch das auffälligste. Die anderen drei sind die Ein-/Aus-Taste auf der anderen Seite sowie die beiden Tasten zur Quellenwahl, die sämtlich vom OLED-Dis