SO HEILT UNS DER BAUM

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Sie spenden uns nicht nur das Allerwichtigste, die Luft zum Atmen – nein, viele Bäume sind für sich betrachtet eigene kleine Natur-Apotheken. Ihre Rinden, Triebe und Blüten enthalten zahlreiche heilende Wirkstoffe, die bei Erkrankungen und Beschwerden helfen. Mein Arzt, der Baum – sieben heimische Arten im Überblick

TEXT: BRUNTJE THIELKE

Linde (Tilia)

FOTO: ADOBE STOCK / AVTG(1)

Sie war für die alten Germanen ein heiliger Baum: Vielerorts in Mitteleuropa bildete die Linde das Zentrum eines Dorfes, an dem das Leben stattfand. Hier wurde gerichtet, geheiratet, getanzt. Auch als Friedensboten wurden Linden eingesetzt, etwa um verfeindete Familien zu versöhnen. War Frieden geschlossen, wurde eine Linde gepflanzt. Und auch als Heilbaum hat die Linde eine lange Tradition – anfangs vor allem ihre Rinde, seit dem 18. Jahrhundert aber auch vermehrt die Blätter und Blüten. Mit ihren ätherischen Ölen, Flavonglykosiden, Saponinen, Gerb- und Schleimstoffen ist die Linde vielseitig verwendbar.

So wirkt der Baum:

Gerade bei Erkältungen mit Fieber und trockenem Reizhusten hat sich ein Lindenblütentee bewährt. Die enthaltenen Schleimstoffe und ätherischen Öle können dabei helfen, das Immunsystem zu stärken und Bakterien abzutöten. Bei einem Infekt kann die Linde auch als Schwitzkur angewandt werden, zudem hat sie eine beruhigende Wirkung auf den Magen.

Rezeptur für einen Erkältungstee:

Lindenblüten kann man selbst trocknen oder getrocknet in der Apotheke kaufen: Eine Handvoll davon in eine Kanne geben und einen Liter heißes Wasser darübergießen. Fünf Minuten ziehen lassen – am besten abgedeckt. Dann gut abseihen, etwas abkühlen lassen und in kleinen Schlucken trinken. Dieser Tee wirkt übrigens auch bei beginnenden Infekten und kann diese abschwächen oder sogar verhindern.

Birke (Betula)

FOTOS: ADOBE STOCK / SMALLREDGIRL(1), SILVER-JOHN(1)

Auch sie galt früher als heiliger Baum. Außerdem ist die Birke ein Frühlingssymbol – und damit eines für Wachstum und Fruchtbarkeit. Auch als Heilbaum hat sie eine lange Tradition: Schon im Mittelalter nutzten Heiler die Blätter gegen Blasen- und Nierenschwäche. Ihre entzündungshemmende und wassertreibende Wirkung verdankt die Birke den enthaltenen Flavonoiden, Triterpenen, Phenolcarbonsäuren, Saponinen und ätherischen Ölen.

So wirkt der Baum:

Vor allem bei Harnwegserkrankungen und Blasen- und Nierenbeschwerden haben sich die Blätter der Birke bewährt. Dank der Gerb- und Bitterstoffe und den enthaltenen Mineralstoffen werden Niere und Blase angeregt – Wasseransammlungen und Ödeme können ausgeschwemmt werden. Auch bei Gelenkerkrankungen, Gicht und R