Präventiv aktiv!

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Prävention | Selbstbestimmt gesund

Shila Driesch

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Es ist der 14. Dezember 2023, 8.30 Uhr. Obwohl es nur noch zehn Tage bis zum Heiligen Abend sind, bin ich noch nicht in Weihnachtsstimmung. Wie auch? Viel zu viel hängt von diesem Termin ab, auf den sich die letzten zwei Wochen zugespitzt haben. Ich sitze im Wartezimmer meines Onkologen.

Weihnachten 2017 entdeckte ich an meiner linken Brust einen verdächtigen Knoten. Anfang Januar 2018 erhielt ich die traurige Gewissheit: Diagnose Brustkrebs. Dabei war ich erst Anfang 40. Da sollte Gesundheit selbstverständlich sein, oder nicht?

Gesundheit liegt zu einem großen Teil in unseren Händen

„Hallo Frau Driesch, wie geht es Ihnen?“, öffnet sich endlich die Türe. „Ausgezeichnet, und Ihnen?“

Es gehe ihm gut. Sein Job mache ihm immer noch sehr viel Spaß, weil die aktuellen wissenschaftlichen Erfolge in der Krebsforschung allen Grund zur Hoffnung geben. Gleichzeitig, seine Stimme wird wehmütiger, erkranken leider immer mehr Menschen an Krebs. Er fährt fort: „Das Problem ist, dass wir in Deutschland zu wenige Onkologen haben. Irgendwann wird das zu einem Problem werden.“

Plötzlich platzt es aus mir heraus: „Natürlich freue ich mich, dass die Wissenschaft vorankommt und damit Leben rettet, wie meins. Aber wir sollten uns nicht darauf ausruhen! Schlechte Ernährung, wenig Bewegung und sich am Ende eines stressigen Arbeitstages mit einem Rotwein belohnen, weil wir ja wissen, dass die Medizin es schon richten wird... Wie wunderbar wäre es, wenn wir uns selbst mehr um unsere Gesundheit kümmern würden und wenn wir dann doch mal krank werden, uns die Medizin unter die Arme greifen würde? Ich denke, wir sollten von beiden Seiten arbeiten!“

„Sie haben recht, Frau Driesch. Und ich wünschte, das würden mehr Menschen so sehen wie Sie. Aber viele Menschen möchten diese Verantwortung gar nicht tragen. Ich könnte mich mit Ihnen Stunden darüber unterhalten, aber der nächste Patient wartet bereits, also fangen wir mit ihrem Jahrescheck an.“ Abschließend sagt er die schönsten Worte dieser Welt: „Frau Driesch, Sie sind gesund! Das war Ihr letzter Termin. Ich wünsche Ihnen, dass Sie nie mehr einen Onkologen brauchen.“

Ja, das wünsche ich mir auch! Aber es soll nicht nur bei dem frommen Wunsch bleiben.

Meine Devise heißt: Nach der Krankheit ist vor der Krankheit – und vor der Krankheit

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