Lebensstärke

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Die Idee zu Aniwa entstand 2015 mitten im Amazonas-Dschungel. Damals legte Vivien Vilela den heiligen Eid ab, ihr Leben als „Marakame“ zu führen. Eine, die heilen, singen und träumen kann – eine Meisterschamanin. Ihrem Ruf folgend, sich wieder mit ihren indigenen Wurzeln zu verbinden, hängte sie zuvor ihren erfolgreichen Modeljob in London an den Nagel, kehrte zurück nach Brasilien und lebte mehrere Jahre mit indigenen Gemeinschaften im Regenwald. Dort studierte sie die Lebensweise und das Wissen ihrer Vorfahren, ging auf Visionssuche, fastete und verband sich mit der Weisheit der Wildnis. Sie überlegte: Was wäre, wenn sie ihr spirituelles Wiederwachen, das sie während dieser Zeit selbst erleben durfte, jedem zugänglich machte? Was wäre, wenn die Ältesten der noch existierenden indigenen Völker regelmäßig an einem Ort zusammenkämen? Was wäre, wenn eine neue Bewegung entstünde, die Menschen aller Hautfarben, Glaubensrichtungen und Länder dazu einlädt, eine neue Geschichte für die Menschheit zu erschaffen? Sie spürte genau, dass es höchste Zeit war, die Weisheiten der alten Kulturen an einem Ort zusammenzubringen, damit sie neue Kräfte entfalten und neuen Raum für Wachstum schaffen.

Der beste Weg, für einen selbst zu sorgen, ist, füreinander zu sorgen

Es dauerte nicht lange, bis Vivien Gleichgesinnte fand. Zusammen mit Rudy Randa gründete sie die Boa Foundation, die sich als Non-Profit-Organisation dafür einsetzt, indigenes Land zurückzukaufen und geschädigte Ökosysteme zu heilen. Daraus entstanden weltweite Allianzen mit zahlreichen indigenen Ältesten. Das Aniwa Gathering war geboren.

Das Konzept: 40 indigene Anführerinnen und Anführer aus 20 Teilen der Welt versammeln sich einmal im Jahr für vier Tage und Nächte, um sich über ihre Kulturen und Traditionen auszutauschen, lebendige Rituale und heilige Zeremonien abzuhalten, Gemeinschaft zu erfahren sowie zu ihren alten Rhythmen und Klängen zu tanzen. Mit dabei: 500 weitere Frauen, Männer und Kinder, die als spirituell Suchende oder einfach nur aus Neugier heraus Zeugen dieser einmaligen Versammlung sein wollen: Vier Tage Austausch, Rituale mit Feuer, Wasser und Erde, Musik, Geschichten, Neuverbindung, Wachsen, Eintauchen in reiche Kulturen und Traditionen. Aniwa bedeutet übrigens „unsere Mutter“ in Hantxa Kuin, einer indigenen, glücklicherweise noch immer lebendigen Sprache Südamerikas.

Treffen am heiligen Stammeszeichen der Yuhaaviatam-Indianer

Nach Ibiza, West-Massachusetts und New York kommt die Aniwa-Familie diesen Sommer in Big Bear im Bundesstaat Kalifornien zusammen. Übernachtet wird gegen Aufprei