Was weiß ein Baum über meine Persönlichkeit? Reicht eine einfache Zeichnung aus, um zu erfahren, wer ich bin? Durchaus, das Verfahren nennt sich Baumtest und liefert – kombiniert mit anderen Elementen – spannende Einblicke in den Garten unserer Seele. Deine Eintrittskarte: ein Blatt Papier und ein paar Stifte
TEXT: CHRISTIANE SCHÖNEMANN FOTO TIFFANY KINGSTON WWW.TIFFANYKINGS- TONART.COM AND INSTAGRAM WILD_OFFERINGS
Bilder sind ein Weg, über den die Seele mit uns kommuniziert. In unseren Zeichnungen steckt eine gewaltige schöpferische Kraft. Sie spiegeln unseren Gemütszustand, unsere Gefühle wider. Und sie ermöglichen uns einen Perspektivwechsel, wenn wir uns auf ihre Botschaften einlassen. Bei schwierigen Entscheidungen, in unklaren Lebenssituationen können sie wichtige Wegweiser sein und uns hilfreiche Botschaften unserer Seele übermitteln. Es scheint häufig so, als hätten wir Zugang zu einer Art größeren, verborgenen Wissens und Informationsreserve. Und das immer dann, wenn wir nicht ganz wach sind, wenn wir aufhören, alles um uns herum aufmerksam zu kontrollieren und unsere Gedanken weniger fokussiert sind als sonst. In solchen Momenten übernimmt unser Unterbewusstsein die Regie. Indem wir uns dem schöpferischen Prozess des Malens überlassen, tauchen wir ein in eine andere, in eine magische Dimension. Wir tauchen ein in das Reich unseres Unterbewussten.
Die Reise in dein Unterbewusstsein und die Frage: Wie viel weiß ein Baum über dich?
„Bis wir uns das Unbewusste bewusst machen, wird es unser Leben lenken, und wir werden es Schicksal nennen“, erkannte schon C.G. Jung, der uns in seinem Roten Buch tiefe Einblicke in die eigene Seelenlandschaft und ihre Bilder gewährte. Wenn wir mehr über uns wissen wollen, uns besser kennenlernen möchten, ist der Baumtest eine einfache Möglichkeit, einen Einblick in unsere inneren Welten zu bekommen. Bäume mit ihrer eindrucksvollen Krone, ihrem Stamm, den Ästen und Wurzeln sind längst nicht nur Meisterwerke der Natur, laut psychologischen Erkenntnissen spiegeln sie auch unser Unterbewusstsein wider. Entdeckt wurde dieser geheimnisvolle Zusammenhang von dem Schweizer Psychologen Dr. Charles Koch, als dieser eine Frau beim Zeichnen eines Baumes beobachtete. Neben dem Stamm hatte diese einen Korb mit fünf Äpfeln gemalt. Koch vermutete, dass diese ein Symbol für ihre Kinder sein sollten. Wie sich herausstellte, lag Koch damit richtig. Seit diesem Erlebnis analysierte der Psychologe immer wieder individuelle Baum-Zeichnungen von Patienten und konnte stets Zusammenhänge zwischen dem Gemalten und dem psychischen Zustan
