Jeder trägt in sich eine Weisheit, die weit über das hinausgeht, was der Verstand auch nur erahnt. Sie ist der Heiler in uns, der uns helfen kann, Genesungsprozesse einzuleiten und den Zugang zu der universellen Kraftquelle in uns finden
Morris Goodman ist 35 Jahre alt, als er mit seinem Flugzeug beim Landeanflug abstürzt. Sein Rückenmark ist zerquetscht, alle großen Muskelgruppen und das Zwerchfell sind vollkommen zerstört. Nieren, Blase, Darm und Leber funktionieren nicht mehr. Nur Maschinen halten ihn am Leben. Goodman kann weder selbstständig essen noch atmen – nur mit den Augen blinzeln. Die Ärzte geben ihm nicht mehr als ein paar Tage. Zu schwer sind seine Verletzungen. Falls er dennoch überleben sollte, würde er für immer ein Pflegefall bleiben. Das war im März 1981.
Neun Monate später verlässt Goodman die Klinik. Auf eigenen Beinen. Ohne Hilfe. Später reist er durch die ganze Welt, hält Vorträge über die Kraft der Selbstheilung. Seither wird er „The Miracle Man“ genannt. Der „Wundermann“ selbst sagt dazu: „Das alles war nur möglich, weil ich nicht bloß daran geglaubt habe, wieder ein eigenständiges Leben führen zu können – ich habe es gewusst. Solange der menschliche Geist aktiv ist, solange können wir alles erreichen, was wir uns nur vorstellen.“ Hatten Goodmans Ärzte seinen Zustand einfach nur falsch eingeschätzt? Die Überprüfung der Krankenakte zeigt: Morris hatte eigentlich keine Chance. Doch sein starker Wille, seine Entschlossenheit, gesund zu werden, überwand alle Hindernisse.
Die Kraft des Willens
Und wie steht die Wissenschaft dazu? Hat Morris Goodman vielleicht einfach nur Glück gehabt? „Wir wissen, dass es im Gehirn Regionen gibt, die die Aktivität des Immunsystems steuern. Sie können eine massive Freisetzung von Chemikalien anregen, die die Vorgänge im Knochenmark und in der Milz beeinflussen“, erklärte damals die Neuropharmakologin Prof. Candace Pert vom National Institute of Health (NIH), Bethesda, USA. Das heißt, plötzlich tauchen neue aktivierte Zellen auf, die Organe reparieren, Entzündungen stoppen – und sogar Tumoren aushungern können.
Zweifel stören die Genesung
Niemand kann dafür garantieren, dass Heilung eintritt. Aber dass Glaube, Hoffnung und Willenskraft die Überlebenschancen verbessern, wird auch von der Wissenschaft anerkannt. Selbst für erfahrene Mediziner ist es faszinierend, was Willenskraft im Therapieverlauf bewirken kann. Kranke, die sehr negativ und skeptisch eingestellt sind, haben häufig einen viel komplizierteren Krankheitsverlauf als jene, die gesund werden wollen und daran glaub
