Stille Entzündungen erkennen und heilen

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Sie wirken im Verborgenen, bleiben oft jahrelang unbemerkt. Doch sind sie alles andere als harmlos. Wie wir stille Entzündungen entdecken – und was hilft

TEXT JUTTA JUNGE FOTO SHUTTERSTOCK

Kann es sein, dass etwas in mir wütet, ohne dass ich es bemerke? Kann ein Feuer in mir brennen, und ich spüre es nicht? Und welche Erkenntnis würde daraus resultieren? Leben, das fließen kann, ist heil. Jede Krankheit ist eine Botschaft: Mein Körper teilt mir mit, dass etwas nicht stimmt. Er zeigt mir, dass meine Lebensenergie gerade nicht ungehindert fließt, sondern dass irgendwo ein Stau oder Mangel besteht. Nur wo? Und warum? Ja, Ärzte können mir in vielen Fällen helfen, gesund zu werden. Zumindest können sie Symptome bekämpfen. Vielleicht ist es aber zuallererst meine Aufgabe, in mich hineinzuhorchen und das, was fast unhörbar ist, wahrzunehmen. Und dann mutig und ohne zu zögern die nächsten notwendigen Schritte zu tun. Denn eines steht fest: Gesund zu werden, setzt oft voraus, dass ich bereit bin für Veränderungen. Und das ist für einige von uns eine ziemlich große Aufgabe.

Wir bemerken es gar nicht …

Ein großer Teil unserer heutigen Zivilisationskrankheiten – von Allergien über Gelenkschäden und Stoffwechselstörungen bis hin zu Herzinfarkt und neurologischen Erkrankungen – wird durch sogenannte stille Entzündungen begünstigt. Sie sind das kleine Feuer, das in uns brennt, ohne dass wir es bemer ken. Viele Forscher sprechen von „silent inflammation“, einige auch von „Inflammageing“ – womit ganz deutlich wird, dass Entzündungs und Alterungsprozesse Hand in Hand gehen. Fragen wir uns also: Wie kommt es dazu? Woran erkenne ich es? Und, viel wichtiger noch: Wie sind diese Prozesse zu stoppen?

Nicht alle sind harmlos

Die meisten Entzündungen bemerken wir schnell. Es sind ganz natürliche Abwehrmechanismen unseres Körpers gegen Bakterien und Viren. Sind wir erkältet, sorgen entzündete Mandeln für Fieber, sie sind geschwollen, vielleicht eitrig. Haben wir uns verletzt, macht sich die entzündete Stelle umgehend bemerkbar, etwa durch Rötungen oder durch Schmerzen. Also: Solche „normalen“ Entzündungen kennen wir alle, in Abstufungen von „halb so wild“ bis hin zu „ganz schön heftig“. Am häufigsten entstehen sie in den oberen Atemwegen, in den Nasennebenhöhlen und in der Blase. Auch ein Muskelkater, ein Sonnenbrand und eine Blinddarmentzündung zählen dazu. Wir sehen und wir spüren diese Formen der Entzündung, daran führt kein Weg vorbei. Lindern können wir sie in den allermeisten Fällen durch entzündungshemmende Medikamente und best