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Frauen-Handball: 1. Liga – Hintergründe – Interviews – Stories

Thüringer HC: Johanna Reichert hat sich zur absoluten Leistungsträgerin entwickel – Ein Bandscheibenvorfall machte der wurfstarken Österreicherin lange Probleme – Die hat sie im Griff

Kaum zu stoppen, wenn sie mit Volldampf auf die gegnerischen Abwehrreihe geht: Johanna Reichert (Thüringer HC)
imago/Funke

BAD LANGENSALZA Die Wasserflaschen müssen in den Kasten, die letzten verstreuten Bälle noch ins Netz. Wenn ihre Mitspielerinnen oftmals Autogramme schreiben, sich mit der Familie, Freunden oder Fans unterhalten, ist Johanna Reichert noch dabei, noch ein wenig Ordnung zu machen. Der Ballsack, das ist ihr Part, seit drei Jahren schon. Nicht mal die meisten Saisontore für den Thüringer HC haben das im vergangenen Spieljahr ändern können. „Das kann manchmal ganz schön nerven“, meinte Reichert einmal.

Herbert Müller nutzt derweil die ungewohnte Freiheit, um ausgiebiger als sonst mit der Familie Urlaub zu machen. Erstmals seit Jahren ist der Coach ohne zusätzlichen Auswahltrainerjob. Kurz vor seinem Abflug hat er indes seinen THC-Handballerinnen noch einen Zettel mit Hausaufgaben an die Hand gegeben. Zwei Grundlagenläufe, ein Intervall-Training und einmal Kraft pro Woche stehen an, ehe am 8. Juli die Vorbereitung beginnt. Es ist eine besondere – denn es ist die 20. Erstliga-Saison des THC.

Das zukünftige Programm beim Bundesliga-Dritten wird es in sich haben wie die aktuelle Heimaufgabe. Johanna Reichert kennt das. Doch lässt sie sich nicht zweimal bitten. Gerade jetzt nicht. Es ist ein Sommer ohne Schmerzen, die sie in den vergangenen drei Serien immer wieder begleitet haben. Viel lieber als zu rennen, feuerte sie drauf los.

„Jojo“ wird die Österreicherin gerufen. Mit selbst gebackenem Kuchen überrascht sie gern die Mannschaft, die Gegner mit ihrer Vorliebe für gepfefferte Würfen. „Sie hat den besten Wurf der Bundesliga“, sagte Nationalspielerin Johanna Stockschläder über die Rückraumspielerin, die aus Korneuburg im niederösterreichischen Weinviertel stammt.

Sich selbst zu loben, käme für die Österreicherin nicht infrage. Gern hört sie dennoch Anerkennung und hat diese in der vergangenen Serie so oft erhalten wie nie, seit sie 2019 von WAT Atzgersdorf nach Thüringen gewechselt ist. „Johanna ist eines der größten Talente, die wir in Österreich haben“, sagte Trainer Müller bei der Verpflichtung der damals 19-Jährigen. In die Nationalmannschaft der Alpenrepublik hatte er sie als langjähriger Auswahlcoach seinerzeit gleich mit geholt und ist drei Jahre später selten aus dem Schwärmen herausgekommen.

„Wahnsin

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