Deutschland hat die beste Liga der Welt

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Europapokal Hintergründe – Interviews – Stories

Exklusiv: EHF-Präsident Michael Wiederer im Interview über die anstehenden Final4-Turniere in Hamburg, Budapest und Köln und über die Bedeutung des deutschen Marktes für den Handball

Strahlende Gesichter: EHF-Präsident Michael Wiederer übergibt in Graz den Sieger-Pokal der European League an die Spielerinnen aus Storhamar
EHF/kolektiff

Dieser Sommer wird heiß: Die Entscheidungen in den nationalen und internationalen Wettbewerben stehen an, dazu werfen die Olympischen Spiele in Paris ihre Schatten voraus. Was erwarten Sie von den kommenden Wochen?

Michael Wiederer: Mit den EHF Finals der Frauen-European-League in Graz haben wir unsere finale Saisonphase schon begonnen. Die insgesamt vier Final4Turniere in fünf Wochen bedeuten eine riesige organisatorische Herausforderung für uns bei der EHF. In drei der vier Spielorten sind wir selbst Veranstalter – nur in Budapest sind wir dies in Kooperation mit dem ungarischen Verband.

Storhamar aus Norwegen ist der erste Sieger der diesjährigen Final4-Saison. In den nächsten drei Wochen steigen drei weitere Final4-Events. Warum ist diese Turnierform Ihrer Meinung nach so beliebt?

Wir haben vor einigen Jahren den Arbeitstitel „Road to…“ geprägt. Ich finde, das trifft es sehr gut: Alle teilnehmenden Mannschaften – egal in welchem Wettbewerbhaben ein Ziel: Das Finalturnier ist der Höhepunkt der Saison, jeder will dahin. Mit unserem Schritt in der EHF Champions League nach Köln zu gehen, haben wir ein Musterkonzept für unsere Final4-Turniere entwickelt, an dem sich heute alle anderen Ausrichter – auch zum Beispiel die Handball-Bundesliga mit dem DHB-Pokal in Köln – orientieren. Die Ausrichtung hat auch einen psychologischen Effekt für Spieler, Trainer und auch die Fans. Zudem ziehen sich die Turniere aneinander hoch.

Drei anstehende Final4-Turniere – das entspricht insgesamt zwölf teilnehmenden Clubs. Sechs Mannschaften stammen davon aus Deutschland. Was sagt das über den deutschen Handball aus?

Es bestätigt vor allem das, was bei den Männern schon sehr lange gesagt wird: Deutschland hat die beste Liga der Welt.

Aber?

Man muss differenzieren: Die Aussage stimmt sicher, wenn man die Breite in der Spitze betrachtet. Es gibt in keiner anderen nationalen Liga diese Ausgeglichenheit – auch nicht in Frankreich, wo die Liga der deutschen Bundesliga vielleicht noch am nächsten kommt. Ganz an der Spitze trifft der Slogan aber nicht zu. Europaweit sind es vielleicht acht Clubs, die auf Augenhöhe sind und die alle im Truckscout24 EHF Final4 in Köln antreten können.

Erstmals seit vielen Jahren sind beim Champions-League-Final4 wieder zwei deutsche Teams qualifiziert. Damit war die LANXESS arena sicher schnell ausverkauft, oder?

Die LANXESS arena war auch ohne das Wissen über die Tei

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