Heimvorteil, oder doch nicht?

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Europapokal: Vorschau auf die EHF Finals in Hamburg

European-League-Final4: Drei HBL-Clubs und ein rumänischer Vertreter kämpfen in Hamburg um den Titel – EHF verspricht: Mehr als nur vier Top-Spiele – Die Barclays Arena soll dauerhaft Standort werden

Der Titelverteidiger: Die Füchse Berlin gewannen 2023 in Flensburg die European League
imago/Lobeca

HAMBURG Johannes Golla genoss den Moment sichtlich. Seine SG Flensburg-Handewitt hatte gerade mit 41:30 gegen den HSV Handball gewonnen, und der Flensburger Kapitän feierte mit hunderten Fans den deutlichen Erfolg in der Barclays Arena. Sprechchöre schwappten von der Tribüne auf das Parkett, die Spieler antworteten in Richtung ihrer Anhänger mit einer La-Ola-Welle.

Das war vor genaue einer Woche. Geht es nach Golla, soll sich diese Situation am Wochenende wiederholen. Dann will der deutsche Nationalspieler wieder feiern –in der Hamburger Arena, mit den Flensburger Fans. Golla will bei der Endrunde der European League, bei den sogenannten EHF Finals, den Titel holen.

„Wir alle haben große Lust auf das Event und die Halle mit vielen Flensburger Fans“, sagte der SG-Kapitän der HANDBALLWOCHE und ergänzte: „Für uns ist es die letzte Chance, diese etwas verkorkste Saison noch positiv zu beenden. Wir hinken in der Bundesliga unseren Ansprüchen hinterher und haben in Köln ein schwaches Final4 im DHB-Pokal gespielt.“

Die Ausgangslage bei den beiden weiteren deutschen Teilnehmern der EHF Finals, die am 25. und 26. Mai erstmals in Hamburg stattfinden, ist ähnlich. Auch die Füchse Berlin (trotz der aktuellen Qualifikation für die Champions League 2024/25) und die Rhein-Neckar Löwen hatten national höhere Ziele. Die internationale Bühne ist nun die letzte verbliebene Möglichkeit, die Spielzeit 2023/24 mit etwas Zähl- und Greifbarem zu beenden. „Wir wollen ein Erfolgserlebnis“, bekräftigte Löwen-Teammanager Oliver Roggisch, gab aber auch zu: „Man kann das eine nicht mit dem anderen ausgleichen.“

Die vierte Mannschaft im Turnier ist Dinamo Bukarest, derzeit souveräner Tabellenführer der rumänischen Liga. Ein Team gespickt mit Stars, die ehemals beim großen FC Barcelona unter Vertrag standen – wie zum Beispiel Luca Cindric oder auch Star-Trainer Xavi Pascual.

Die Turnierzusammensetzung birgt eine Menge Spannung und verspricht Handball auf höchstem internationalen Niveau, wie die Verantwortlichen der Europäischen Handball Föderation EHF erklären. „Wir werden vier Top-Matches sehen“, sagte EHF-Präsident Michael Wiederer der HANDBALLWOCHE, während David Szlezak, der Geschäftsführer der EHF Marketing, ergänzte: „Hamburg ist mehr als nur vier Top-Spiele, es wird der Höhepunkt einer langen Saison. Es wird auf und neben dem Feld eine Vielzahl von Attraktion geben. Wir wollen eine Geschichte erzählen und die Menschen begeistern.“

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