Zum ersten Mal nicht der Favorit

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Interview mit Xavi Pascual, Trainer Dinamo Bukarest

Herr Pascual, Sie sind seit drei Jahren Trainer bei Dinamo – wie hat sich die Mannschaft seither entwickelt?

Xavi Pascual: Großartig! Man sieht ganz klar die tolle Entwicklung der Mannschaft. In der ersten Saison mussten wir uns erst finden, aber da haben wir in der Champions League schon einige starke Partien gezeigt. Im zweiten Jahr haben wir es bis in die Champions-League-Playoffs geschafft und dann beim THW Kiel gewonnen – da haben wir definitiv unser Potenzial gezeigt (in Hin- und Rückspiel setzte sich der THW durch, Anm. d. Red.). Dann war es aber für unseren ganzen Club eine Ernüchterung und Enttäuschung, dass wir diese Saison nicht in der Champions League spielen dürfen. Das gesamte Projekt ist auf eine Champions-League-Teilnahme ausgerichtet.

Aber wir haben unsere Leistungen in der European League bestätigt –und stehen im Final4. Ich hoffe, dass das ausreicht, um nächste Saison wieder in der Königsklasse anzutreten.

Und wenn nicht?

Dann könnte es zu einem echten Problem werden.

Sie als Trainer, David Barrufet als Sportchef, Spieler wie Luka Cindric, Ali Zein, ihr Sohn Alex, zuvor Eduardo Gurbindo und Cedric Sorhaindo – haben Sie Dinamo Bukarest zu einer Filiale von Barcelona gemacht?

Nein, das ist und bleibt Dinamo. Aber Spieler wie Gurbindo und Sorhaindo hatten entscheidenden Anteil an der Entwicklung, sie haben auch die rumänischen Spieler nach vorne gebracht. Ich finde, das Dinamo-Projekt sehr spannend, aber ich habe natürlich auch Vorstellungen, welche Spieler dazu passen. So haben wir unsere Mannschaft zusammengestellt – und da habe ich eben auf einige Ehemalige von Barcelona zurückgegriffen, die wissen, wie ich Handball spielen will.

Dinamo hatte vor der Saison das European-League-Final4 als Ziel ausgegeben, wie sicher waren Sie sich, dass das auch klappt?

Ehrlich gesagt, war es das Ziel, aber damit rechnen kannst du nicht. Wir haben in der Gruppenphase und Hauptrunde gegen überragende Mannschaften wie Füchse Berlin oder Sporting Lissabon gespielt – und waren froh, dass wir überhaupt in die K.o.Phase eingezogen sind. Aber in den Playoffs und im Viertelfinale haben wir zwei ganz starke dänische Teams rauswerfen können, die sicherlich auch zu den Finalturnier-Kandidaten gezählt haben. Wenn man sieht, dass Teams wie Nantes und Sporting sich nicht für Hamburg qualifiziert haben, wir aber dabei sind, können wir sehr stolz sein.

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