Der lange Weg nach Lille

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Olympische Spiele 2024 in Paris: Die DHB-Männer treffen in der Vorrunde wieder auf Dagur Sigurdsson und seine Kroaten. Weitere Gegner sind Spanien, Slowenien, Schweden und Japan – Erstes Aufgebot steht

Angespannt optimistisch: Alfred Gislason bereitet seine Mannschaft ab dem 06. Mai auf die Olympischen Spiele in Paris vor
imago/Steinbrenner

HAMBURG/PARIS Das erste Ziel ist klar formuliert: Wenn der olympische Handball-Tross am Montag, 05. August, von Paris in Richtung Lille umzieht, will die deutsche Männer-Nationalmannschaft auf jeden Fall noch dabei sein. Nach Abschluss der Vorrunde in der Messehalle 6, offiziell „Paris Süd Arena 6“, reisen die vier besten Mannschaften jeder Gruppe (Männer und Frauen) gen Nord-Osten, um im Fußballstadion von Lille das Turnier mit den Viertelfinals fortzusetzen und um die Medaillen zu spielen.

Und nach der Auslosung der Vorrundengruppen stehen die Chancen gut, dass Johannes Golla & Co. wie 2021 in Tokio auch in Paris in die Runde der letzten Acht einziehen. Die frühere französische Nationalspielerin Siraba Dembele (Weltmeisterin, Europameisterin und Olympiazweite) hatte bei der Auslosung vergangene Woche in Paris ein gutes Händchen mit Blick auf das deutsche Team: Die Mannschaft von Alfred Gislason geht in der ersten Turnierphase den Top-Favoriten Frankreich (Olympiasieger, Europameister) und Dänemark (Weltmeister) aus dem Weg.

In Gruppe A geht es gegen Spanien, Kroatien, Slowenien, Schweden und Japan. Und diese Gruppe bietet reichlich Gelegenheiten für Revanchen – zum Beispiel gegen die Schweden, die Deutschland im Bronzefinale der Heim-EM im Januar das direkte Paris-Ticket wegschnappten, oder gegen die Kroaten, gegen die man bei der EM und beim Qualifikationsturnier in Hannover verlor; oder gegen Spanien, gegen das es seit 2019 nur einen einzigen Sieg gab.

Das darüber hinaus Spannende an der deutschen Gruppe: Dagur Sigurdsson, der mit Deutschland 2016 Europameister und Olympiadritter wurde, führte gleich zwei deutsche Gegner nach Paris. Zunächst Japan als Sieger der Asien-Qualifikation, dann im März Kroatien als Sieger des Qualifikationsturniers in Hannover. Nun trifft der Isländer mit seinem aktuellen Team vom Balkan auf seine früheren Mannschaften.

Dessen Landsmann Alfred Gislason sieht die Gruppe pragmatisch: „Ein interessantes Los. Das sind allesamt schwere Gegner, aber deshalb sind es ja Olympische Spiele. Ich halte beide Gruppen für sehr ausgeglichen.“

DHB-Kapitän Golla schätzt die Gruppe schwerer ein als sein Bundestrainer: „Da haben wir eine extrem starke und ausgeglichene Gruppe erwischt. Die Vorfreude steigt. Wir wissen, was uns erwartet und dass wir auf jeden Fall keinen leichten Gegner in der Gruppenphase der Olympischen Spiele in Paris haben werden. Jede Mannschaft kann die anderen schlagen. Es wird interessant, wie sich die Teams sortieren.“

Mit Blick nach vor

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