Raus aus der Komfortzone

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Maik Machulla im Gespräch

Im großen Interview spricht Maik Machulla über die Herausforderungen bei seinem neuen Arbeitgeber in Aalborg, die Entlassung bei der SG Flensburg-Handewitt und die Nationalmannschaft

Das neue Führungs-Duo beim dänischen Spitzenclubs Aalborg Handbold: Sportdirektor Jan Larsen (re.) mit Maik Machulla
Aalborg Handbold

FLENSBURG Im April 2023 entließ die SG Flensburg-Handewitt ihren Meistertrainer Maik Machulla nach drei verpassten Titelchancen binnen einer Woche in der Liga, im DHB-Pokal und in der European League. Nach einem Jahr Pause kehrt der 47-Jährige im Sommer 2024 als Coach des dänischen Top-Clubs Aalborg auf die Trainerbank zurück. In einem großen Interview spricht Machulla über die neue Aufgabe und erstmals seit der SG-Entlassung auch über Lehren aus der Flensburger Zeit.

Herr Machulla, können Sie mir auf Dänisch das Wetter beschreiben?

Maik Machulla: Nein, bis jetzt noch nicht (lacht). Aber es ist mein großer Wunsch, die Sprache schnell zu lernen. Auch als Zeichen an Aalborg. Damit fange ich jetzt intensiv an. Meine Priorität sollte aber sein, mir zu überlegen, wie ich mit der Mannschaft arbeiten möchte und welchen Handball wir spielen wollen.

Bereitet Ihnen die Sprachbarriere Sorgen?

Gar nicht. Viele Spieler von Aalborg waren in der Bundesliga, im Vier-Augen-Gespräch kann man einiges auf Deutsch regeln. Das wird gerade am Anfang wichtig sein. Die Trainingseinheiten werden wir zu Beginn auf Englisch abhalten, das wird erstmal Amtssprache sein. Von meinem Co-Trainer Simon Dahl habe ich eine Liste mit den wichtigen Handball-Kommandos auf Dänisch angefordert.

Ab dem 1. Juli werden Sie Nachfolger von Stefan Madsen. Warum Aalborg?

Vom ersten Anruf an hatte ich das Bauchgefühl, dass ich das unbedingt machen möchte. Die Verantwortlichen haben klargemacht: Sie wollen mich. Die Gespräche waren professionell und wertschätzend. In der Mannschaft steckt viel Qualität. Und es gibt die Möglichkeit, noch mehr Qualität zu verpflichten. Der Verein bietet eine beeindruckende Infrastruktur, spielt Champions League, er hat die Perspektive, Titel zu gewinnen. Ohne einen Titel ist die Saison nicht erfolgreich – genau wie in Flensburg.

Aus der Bundesliga nach Dänemark – ein Rückschritt?

Das sehe ich komplett anders. Ganz im Gegenteil. Für mich persönlich und als Trainer ist das eine Riesenchance, neue Erfahrungen in einem neuen Umfeld zu sammeln. Man sollte nicht den Fehler machen, die dänische Liga zu unterschätzen. Es gibt sehr gute Mannschaften, die Spieler sind top ausgebildet. Das Spiel ist weniger physisch, aber technisch hoch anspruchsvoll.

Aber?

Doch jetzt betrete ich erstmal Neuland. Ich wollte gerne ins Ausland, um neuen Input zu bekommen. In Dänemark kann ich wieder mehr Trainer sein. Die weiteste Auswärtsfahrt dauert keine vier Stunden. Wir kö

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