„Müsliriegel-Gate“ in Berlin

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Füchse Berlin: Club-Präsident Frank Steffel sorgt mit seinem Besuch in Magdeburgs Kabine für Schlagzeilen und Fragen, auch in Bezug auf die Causa Nikola Portner – Beneke erhält neuen Vertrag

Angespannte Lage bei den Füchsen Berlin: Nach dem vierten Platz beim REWE Final4 und den Wirren um Club-Präsident Frank Steffel (im Hintergrund auf der Tribüne) stehen beim Hauptstadtclub einige Fragen im Raum und warten auf Beantwortung
imago/Nordphoto

BERLIN Es war eine Schlagzeile, auf die die Füchse in der vergangenen Woche gerne verzichtet hätten. Erst recht, weil der eigentliche Verein als solches nicht viel damit zu tun hatte. Doch als bekannt wurde, dass der Präsident des Clubs, Frank Steffel, vor dem DHB-Pokal-Endspiel allein in der Kabine von Finalist SC Magdeburg angetroffen worden war, sorgte dies eben doch für einige Fragen.

Eigentlich, so könnte man sagen, ist die Geschichte nichts Weltbewegendes. Doch eigentlich hat Steffel in einer vereinsfremden Räumlichkeit ohne Einladung eben auch nichts zu suchen. Egal, ob er, wie er gegenüber der Handball-Bundesliga (HBL) erklärte, sich lediglich in der Kabine geirrt und sich dort nur wenige Sekunden aufgehalten habe, oder nicht. Zumal es andere Behauptungen gibt, die ihn in der Kabine mit Müsliriegeln – die zur Standard-Verpflegung bei jeder Mannschaft gehören – in der Hand und somit etwas länger verorten.

Was wie eine weitere Anekdote der Derby-Zwistigkeiten zwischen Berlin und Magdeburg anmutet, bringt dem SCM derweil eine ganz neue Argumentationsmöglichkeit bezüglich des jüngsten Dopingvorwurfs um Torhüter Nikola Portner. Und hier liegt wohl der Kern des Eklats, denn der Schweizer war nach dem Spiel gegen die Füchse Berlin am 10. März positiv auf Methamphetamin getestet worden. Nun geht es nicht darum, Steffel diesbezüglich etwas vorzuwerfen – er war an dem besagten Wochenende gar nicht in der Halle –, doch die Umstände sind „mindestens brisant“ wie es Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert jüngst ausdrückte.

In Magdeburg wurde seit der Suspendierung Portners viel gemutmaßt, dass es zu einer versehentlichen Verunreinigung über die Haut oder Ähnliches gekommen sei. Allein schon, weil die festgestellte Menge des aufputschend wirkenden Mittels, das als Party-Droge Crystal Meth bekannt ist, überaus gering war, wie mittlerweile kommuniziert wurde.

Nun aber könnte aus der an die Zahnpasta-Affäre von Leichtathlet Dieter Baumann vor bald 25 Jahren erinnernden Geschichte das „Müsliriegel-Gate“ werden. Offiziell äußern wollte sich Magdeburgs Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt dazu aber nicht.

Fest steht, Portners B-Probe wurde untersucht und soll weitere Informationen zu seinen Körperwerten geben. Fest steht ebenso, dass Steffel – trotz seines unumstritten missglückten Irrwegs – wohl wenig Interesse dar

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