Schub durch Trainerwechsel

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Bergischer HC: Nach der Trennung von Jamal Naji übernimmt ein Trio aus Urgesteinen die Verantwortung bei den Löwen – Der Sieg in Balingen gibt dem Team neue Hoffnung

SOLINGEN/WUPPERTAL Vor zwei Wochen war der Bergische HC gefühlt bereits abgestiegen. Das immens wichtige Heimspiel gegen den ThSV Eisenach ging mit 27:30 verloren, der Rückstand zum rettenden Ufer betrug damit fünf Punkte. Einen Trainerwechsel in dieser Saison schloss Jörg Föste für den Club in diesem Moment aus, mit Blick auf die nächste wollte sich der Geschäftsführer aber noch nicht in die Karten schauen lassen. Neun Tage später war alles anders: Jamal Naji und sein Co-Trainer Peer Pütz wurden freigestellt, ein Trio dreier BHC-Urgesteine übernahm mit sofortiger Wirkung.

„Nach den Ergebnissen der vergangenen 13 Spiele müssen wir eingestehen, dass die nach den intensiven Gesprächen getätigten Treue-Bekenntnisse nicht zu den erhofften Effekten geführt haben“, sagte Föste zur in diesem Moment überraschenden Entscheidung. „Das Setzen eines neuen Impulses ist daher unausweichlich.“

Weiter mochte sich die Geschäftsführung zu den Vorgängen nicht äußern, so dass sich die Frage stellt, was sich zwischen dem verlorenen Eisenach-Spiel und dem Dienstag neun Tage darauf ereignet hat. Ob ein möglicher Lizenzentzug des HSV Hamburg einen Einfluss hat? Sollte die Hanseaten ihre Liquiditätslücke nicht bis zum 3. Mai schließen, müssten sie absteigen, womit auch der Vorletzte der HBL die Klasse halten würde. Oder hat man sich nach einem weiteren schwachen Auftritt bei den Rhein-Neckar Löwen (29:35) schlicht umentschieden, um die Saison nicht blutleer auslaufen zu lassen?

Sportkoordinator Fabian Gutbrod sagte zu dem Thema: „Wir haben das Gefühl gehabt, dass das besser geht.“ Also ohne Jamal Naji und mit frischem Wind. Was auch immer genau den Ausschlag gegeben hat: Die Entscheidung kam spät, hat sich aber nicht nur aufgrund der Resultate – zwölf Liga-Niederlagen und eine im Pokal in Serie – aufgedrängt. Der Coach schien die Mannschaft nicht mehr zu erreichen, zahlreiche individuelle Entwicklungen waren rückläufig, das Team wirkte taktisch überfrachtet.

In Arnor Gunnarsson, Markus Pütz und Gutbrod stehen für den Rest der Saison drei Urgesteine des Clubs in der sportlichen Verantwortung. Gunnarsson hat die Mastercoach-Lizenz, ist Rekordspieler und -torschütze des BHC in der Bundesliga. Pütz hat die A-Lizenz, war unter Naji für die Torhüter zuständig, zuvor aber erster Co-Trainer und rechte Hand von Sebastian Hinze. Sportkoordinator Gutbrod gehörte zehn Jahre zu den Leistungsträgern im Rückraum. Zusammen bringt es das Trio auf 33 Jahre Vereinszugehörigkeit. Oder wie Gunnarsson es beschreibt: „Wir alle brennen für den BHC.“

Leistungsträger: Noah Beyer (hier gegen Mohamed El-Tayar gehörte beim Auswärtssieg über den HBW Balingen-Weilstetten zu d

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