Rhein-Neckar Löwen: Der Ex-Meister sorgt abseits des Feldes für mehr Schlagzeilen als auf dem Feld. Spielmacher Juri Knorr wird wohl 2025 gehen, zudem erschüttert ein Finanzskandal den Club
MANNHEIM Im Saison-Endspurt sehnt sich jeder Club nach Ruhe. Vor allem, wenn es noch um einen Titel geht. Und den – man mag es kaum glauben – können in dieser Saison auch die Rhein-Neckar Löwen noch gewinnen. In der European League stehen die Mannheimer im Viertelfinale der European League gegen Sporting Lissabon (Hinspiel am Dienstag um 20.45 Uhr), doch für Schlagzeilen sorgt der Club gerade vor allem mit Nachrichten abseits des Feldes.
Aushängeschild Juri Knorr hat dem Verein mitgeteilt, dass er 2025 von einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag Gebrauch machen und den zweifachen deutschen Meister verlassen wird. Die HW berichtete.
Zusätzlich werden die Löwen offenbar von einem Finanzskandal erschüttert. „Wir haben in den Bereichen Finanzen und Vertrieb in den letzten Wochen bei Überprüfungen leider erhebliche Unregelmäßigkeiten feststellen müssen. Nicht nur schlichte Fehler, das kann überall vorkommen, sondern Täuschungen und unwahre Darstellungen in unseren Büchern“, räumte Geschäftsführerin Jennifer Kettemann in einem vereinseigenen Interview auf der Club-Homepage ein.
Wie groß der finanzielle Schaden ist, bleibt allerdings vorerst unklar. Die Lizenzerteilung für die neue Bundesliga-Saison war laut Kettemann aber „kein Problem“, wie sie dem SWR sagte. „Ich würde das Ganze jetzt nicht zu dramatisch hinstellen.“
Dramatisch hörte es sich aber zunächst einmal an. Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat aufgrund der Berichterstattung ein Vorprüfungsverfahren eingeleitet.
Kettemann sieht sich in der Rolle der Aufklärerin, wie sie bei Dyn betonte: „Ich habe als Geschäftsführerin die Verantwortung, sofort zu handeln und Dinge richtig aufzuräumen.“ In der Tat gehört das zum Aufgabenprofil einer Geschäftsführerin. Die Frage nach der Gesamtverantwortung steht dennoch im Raum.
Als Kettemann 2016 bei den Löwen begann, gehörte der Verein zur internationalen Spitze. Ihr Vor-Vorgänger Thorsten Storm hatte in Zusammenarbeit mit Ex-Trainer Gudmundur Gudmundsson eine Spitzenmannschaft zusammengestellt, die von Trainer Nikolaj Jacobsen ab 2014 weiterentwickelt wurde. Der Lohn dieser Arbeit folgte mit den Meisterschaften 2016 und 2017 sowie dem Pokalsieg 2018. Seitdem geht es – trotz des überraschenden Pokalsiegs 2023, der aus heut
