Chance zur Wiedergutmachung

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SG Flensburg-Handewitt: Kapitän Golla und Co. wollen ihren durchwachsenen Auftritt aus 2023 vergessen machen und peilen den Titel an – Trainer Krickau steht dagegen vor seiner Köln-Premiere

Flensburgs dänischer Trainer Nicolej Krickau freut sich auf sein Debüt in der Kölner LANXESS arena
imago/Contrast

FLENSBURG Die Erwartungen geben die Fallhöhe der Emotionen vor. Vor zwölf Monaten kamen die Handballer der SG Flensburg-Han- dewitt mit breiter Brust zur Final4-Premiere nach Köln. Seit 21 Spielen hatten sie zuvor nicht mehr verloren, da schien der DHB-Pokal fast nur so etwas wie Formsache zu sein. Umso größer war das Entsetzen nach der Halbfinal-Pleite gegen die Rhein-Neckar Löwen.

Und: Nur eine Woche später – nach zwei weiteren empfindlichen Niederlagen – wurde Chefcoach Maik Machulla beurlaubt. Nachfolger Nicolej Krickau, der im Sommer das Team übernommen hat, kommt nun das erste Mal in die gewaltige Arena an den Rhein. In seinem ersten Bundesliga-Jahr erlebt der dänische Trainer, der 2019 und 2022 mit GOG den dänischen Pokal gewann, gleich sein Köln-Debüt. „Als ich im Sommer in Flensburg anfing, war es Traum, in den größten Arenen um die großen Titel zu spielen“, sagt der 37-Jährige: „Aber auch die drei anderen Teams aus den Top-Fünf der Liga wollen gewinnen. Wir brauchen daher ein perfektes Wochenende, um mit unserer neuen Mannschaft einen ersten Titel zu gewinnen, der für die weitere Entwicklung sehr wichtig sein kann.“

Seit 2019, seit der dritten deutschen Meisterschaft und dem folgenden Gewinn des Super-Cups, ging keine Trophäe mehr in den hohen Norden.

Dort sind die Erwartungen ähnlich hoch wie vor Jahresfrist. Während anderswo die Osterfeuer loderten, saßen Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und Vize-Kanzler Robert Habeck in der Loge der Campushalle und sahen den 31:28-Arbeitssieg der SG gegen Hannover. Geballte Prominenz, die verdeutlichte, dass im hohen Norden entscheidende Wochen anstehen. Gleich zwei Mal dabei auf dem Programm: Der Tabellenfünfte MT Melsungen.

Die Bundesliga-Partie in Kassel am Samstag (25:25) war eine Art Generalprobe, das Halbfinale des DHB-Pokals lässt dann erneut keinerlei Schongang zu.

Rückenwind gibt den Flensburgern sicherlich der 34:24-Erfolg gegen die Nordhessen vom Dezember. Die Erkenntnis: Der Gegner ist schlagbar. Nicolej Krickau weiß aber auch: „Melsungen hat eine sehr hohe Variabilität im Angriff, das ist eine knifflige Aufgabe.“

Immerhin: Der eigene Kader dürfte weitgehend komplett sein. Nur der Einsatz von Linkshänder Kay Smits (Herzmuskelentzündung) darf ausgeschlossen werden. Für den rechten Rückraum meldete sich Teitur Einarsson (Leiste) inzwischen zurück, während der Österreicher Boris Zivkovic im Februar für diese Position nachverpflichtet wurde. Linksaußen und Goalgetter Emil Jako

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