Es ist an der Zeit, etwas Neues anzupacken

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Ex-Nationalspieler Julius Kühn im Interview über seine Pokal-Highlights und Tiefpunkte, die Chance auf einen Titel und seinen Weggang nach sieben Jahren Melsungen zum Ende der Saison

Den DHB-Pokal im Blick: Melsungens Rückraumspieler Julius Kühn möchte sich nach sieben Jahren mit einem Titel verabschieden
imago/Eibner

Herr Kühn, vor beinahe sieben Jahren sind Sie gemeinsam mit Nebojsa Simic und mit reichlich Titelambitionen zur MT gekommen. Nun steht im Sommer ihr Abschied an – und jetzt mit dem Final4 die letzte Titelchance. Über Ihre Motivation brauchen wir nicht zu reden, oder?

Julius Kühn: Nein, wahrlich nicht, ich bin zu 100 Prozent bereit. Im Pokal ist es am ehesten möglich, einen Titel zu holen und es wäre toll, jetzt doch mal etwas in den Händen zu halten.

Die MT war 2017 ein tolles Projekt, aber leider ist es nicht so gelaufen wie erhofft.

Spielt da auch die Erinnerung mit an die bittere Finalniederlage 2021 gegen Lemgo? Das war wohl eine Ihrer schwersten Stunden im Melsunger Trikot?

Ja, war es, klar, das ist noch immer in meinem Kopf. Das war schon bitter damals, denn es war auch die größte Titelchance in meiner MT-Zeit bisher – auch wenn Lemgo sich den Pokal damals absolut verdient hat. Hoffentlich können wir das diesmal gerade rücken und die Enttäuschung von damals bleibt zunächst nicht meine letzte Erinnerung an den DHB-Pokal. Unser Kader hat sich seither ja auch grundlegend verändert.

Aber warum hat es in all den Jahren nicht für mehr Erfolg im Club gereicht?

Die Gründe sind vielfältig, einer war sicher gravierendes Pech mit schwerwiegendem Verletzungspech wichtiger Spieler. Aber das darf auch nicht als Ausrede herhalten, denn andere Clubs hatten so etwas auch und haben es besser kompensiert als wir. Wir haben einfach nicht kontinuierlich unser ganzes Leistungsvermögen abgerufen und gerade als Favoriten zu oft unsere Hausaufgaben nicht gut genug erledigt.

Nun also Köln, hoffentlich ein Highlight zum Abschied. Was macht dieses Viererturnier dort für Sie so besonders?

Schon für Zuschauer ist das Final4 ein riesiges Erlebnis mit seiner unvergleichlichen Atmosphäre. Und erst recht für uns als Spieler. Ich war leider nur einmal dabei 2021 in Hamburg, und damals war die Halle wegen der Corona-Maßnahmen auch nicht voll besetzt. Es wird also hoffentlich jetzt mein erstes echtes Final4.

Werden Sie zumindest die Atmosphäre im deutschen Handballtempel genießen können?

Ja, auf jeden Fall, ich freue mich riesig. Ich habe in der vollen Arena ja schon mit der Nationalmannschaft ein paar Mal gespielt, diese Stimmung ist atemberau

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