Im zweiten Anlauf ein Zebra

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THW Kiel: Eric Johansson hatte vor seiner Vertragsunterzeichnung an der Förde ein erstes Angebot des Rekordmeisters ausgeschlagen – Für den Schweden war es der richtige Weg

Erfüllt voll und ganz die Erwartungen der Kieler Verantwortlichen: THW-Rückraumspieler Eric Johansson gehört zu den absoluten Leistungsträgern beim Rekordmeister
imago/Eibner

KIEL Eric Johansson war von seiner Entscheidung nicht mehr abzubringen. Als sich der Schwede für einen Wechsel zum THW Kiel entschied, riet der frühere Zebra-Spieler Nikola Karabatic öffentlich davon ab. „Momentan kann ich keinem Spieler empfehlen, zu einem Top-Club in die Bundesliga zu gehen“, sagte der Franzose und verwies auf die hohe Belastung und das hohe Verletzungsrisiko. Johansson hatte dies mitbekommen, doch seine Entscheidung stand. „In Deutschland sind viele Spiele zu spielen. Jedes Spiel ist schwer.

Aber es gibt keine bessere Liga“, sagte der 23-Jährige gegenüber dem Podcast „Auf der Platte“ des Senders „Radio Bob“.

„Ich war glücklich, dass sie mir einen Vertrag angeboten haben. Es ist eine große Möglichkeit für alle Handballspieler, wenn man nach Kiel gehen kann“, erklärte Johannson, der im Sommer 2022 vom norwegischen Top-Verein Elverum Handball zum deutschen Rekordmeister wechselte. Er hätte bereits zwei Jahre zuvor die große Chance gehabt, nach Kiel zu gehen, entschied sich damals allerdings noch dagegen. „Als ich in Schweden gespielt hatte, fragte mich Kiel bereits, ob ich hierherkommen möchte“, erzählte er. „Aber ich habe damals Nein gesagt. Damals war ich 19 oder 20 Jahre alt. Ich hatte zwar eine gute Saison in Schweden gespielt. Aber ich fand, dass ich noch nicht bereit war. Also habe ich noch ein Jahr in Schweden gespielt, dann ein Jahr in Elverum. Danach war ich bereit und habe sofort zugesagt, als das Angebot aus Kiel erneut kam. Das war für mich am besten.“

Nicht jeder hatte Verständnis dafür, dass Johansson ein Angebot vom THW ausschlug. „Als ich damals zu Kiel Nein gesagt hatte, sagten alle Journalisten: Du bist so dumm, warum sagst du nicht Ja?“ Doch möglicherweise war es für Johannson genau der richtige Weg, seine Karriere Schritt für Schritt anzugehen.

Hintergrund: Johannson hatte ursprünglich keine familiäre Verbindung zum Handball. Seine Eltern hatten diesen Sport nie ausgeübt. Der in der 69.000-Einwohner-Stadt Eskilstuna aufgewachsene Athlet betrieb parallel Handball und Fußball, bis er 17 Jahre alt war

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