Eine perfekte Symbiose

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ThSV Eisenach: Gelingt mit einer gehörigen Portion Zuversicht, ganz viel Emotionen, den taktischen Finessen des Trainers und der Wechselwirkung zwischen Team und Fans der Klassenverbleib?

„Heimspiel“ in Leipzig: Mehr als 1.200 Eisenacher Fans begleiteten ihr Team zum Derby in die Messestadt – mit dabei eine Blaskapelle. Nach dem Sieg ging es für das spielende ThSV-Personal im Sonderzug mit den Anhängern zurück nach Hause
imago/Picture Point/Heilwagen/Facebook

EISENACH Die Momentaufnahme gefällt. Nach 27 Spieltagen rangiert der ThSV Eisenach mit 16 Pluspunkten auf einem Nichtabstiegsplatz, hat drei Zähler Vorsprung auf den Platz 17 belegenden Bergischen HC. Das hatte dem Aufsteiger vor Saisonbeginn eigentlich keiner zugetraut!

Ganz viel Emotionen, die Akribie und die taktischen Raffinessen von Trainer Misha Kaufmann nähren nun die Zuversicht auf den Klassenverbleib. Bennet Wiegert, der Coach des SC Magdeburg, schlug Kaufmann am Osterwochenende schon mal als Trainer der Saison vor.

Und da wäre natürlich noch das besondere Flair des Thüringer Handballtempels, der Werner-Aßmann-Halle. „Zuhause können wir jeden schlagen“, betont Linkshänder Alexander Saul. Die Lautstärke der blau-weißen Fans beeindruckt alle Gastmannschaften. Handball-Nostalgie pur in der kleinen engen Halle – ein Pfund, mit dem der ThSV Eisenach wuchern kann.

„Mich beeindruckt die Symbiose zwischen Mannschaft und Fans“, verteilte Magdeburgs Erfolgscoach Wiegert am Ostersonntag ein Sonderlob an die Wartburgstädter. Die mit Welt-klasse-Spielern besetzten Elbestädter fügten dem Aufsteiger die erste Niederlage im zweistelligen Bereich zu (25:35), doch die Schützlinge von Misha Kaufmann wurden mit Ovationen vom eigenen Anhang verabschiedet. So richtig gram war der Mannschaft eigentlich keiner.

Nur Misha Kaufmann haderte. „Ich will immer gewinnen. Wir haben nicht unser Optimum erreicht, nicht unseren Plan umgesetzt“, sagte der Schweizer. „Die für uns wichtigen Spiele kommen noch. Wir müssen bereit sein“, betonte unterdessen Torjäger Manuel Zehnder.

Er führt mit 212 Treffern noch knapp vor Matthias Gidsel von den Füchsen Berlin (210 Treffer) die Torjägerliste der Liga an.

Zuletzt landeten die Würfe von Zehnder jedoch nicht so leicht im gegnerischen Kasten. Doch der ThSV Eisenach zeigte, dass er auch ohne viele Tore des Schweizers erfolgreich sein kann. Marko Grgic, der erst 20 Jahre linke Rückraumspieler, übernimmt mehr Verantwortung beim Torwurf. Auch die Formkurve von Simone Mengon zeigt nach oben. Der im Januar von Benfica Lissabon verpflichtete nur 1,72 Meter große Yoav Lumbroso bringt als Spielmacher eine neue Note in das Angriffsspiel. Auch Malte Donker agiert mit deutlich mehr Zug zum Tor. „Unser Markenzeichen bleibt unsere Abwehr“, betont „Verteidigungsminister

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