Lebensretter statt Torhüter

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TV Hüttenberg: Schlussmann Finn Rüspeler fällt derzeit aus, da er sich als Stammzellenspender zur Verfügung gestellt hat – Ein alter Bekannter hilft dafür im Team von Trainer Stefan Kneer aus

Er jubelt aktuell aus einem anderen Grund: Hüttenbergs Keeper Finn Rüspeler
imago/Beautiful Sports

HÜTTENBERG Drei gute Spiele ergeben noch lange keinen Selbstläufer. Dieses Fazit musste der TV Hüttenberg nach der letzten Auswärtsbegegnung beim Dessau-Roßlauer HV zwangsläufig ziehen. In allen Belangen unterlegen, kamen die Mittelhessen mit 23:35 (11:18) deutlich unter die Räder. „Jedes Spiel muss erstmal gespielt werden, was wir hier schmerzhaft erfahren haben.

Rufen wir im ersten Kontakt, im Willen und in der Spieltaktik keine 100 Prozent ab, dann wird es extrem schwierig“, zog Trainer Stefan Kneer ein ernüchterndes Fazit. Dabei hatten sich die Blau-Roten zuletzt tatsächlich gut gefangen und hatten aus den Spielen gegen den EHV Aue, Eintracht Hagen und den HSC 2000 Coburg immerhin vier Punkte mitgenommen.

Tabellarisch sieht es für den Traditionsverein aus den Orten Hochelheim und Hörnsheim immer noch vielversprechend aus, denn mit dem elften Rang und beinahe fünf Siegen Abstand zur Abstiegszone, lässt es sich unter diesen Gesichtspunkten recht entspannt ins letzte Saisondrittel einsteigen.

Für Schlagzeilen sorgte bei den Hüttenbergern unterdessen die Situation auf der Torhüterposition. Waren sie zu Saisonbeginn mit dem Gespann aus Finn Rüspeler und dem Schweizer Nationaltorhüter Leonard Grazioli in die Runde gestartet, steht aktuell keiner dieser Protagonisten zwischen den Pfosten. Während sich Letzterer einen Innenbandriss im Knie zugezogen hat und voraussichtlich bis Ende April fehlen wird, feiert Rüspeler aktuell einen ganz anderen Erfolg abseits des Handball-Feldes. Im Rahmen einer Typisierung über die DKMS wurde Ende Dezember 2023 klar, dass er einem an Blutkrebs erkrankten Menschen mittels Stammzellenspende womöglich das Leben retten könnte. „Das war schon eine ganz neue Situation für mich, und ich war fast nervöser als sonst, als ich der Mannschaft nicht helfen konnte. Aber was sind schon ein oder zwei verpasste Spiele, wenn ich dafür vielleicht ein Menschenleben retten konnte?“, erklärte der 21-Jährige.

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