Keine Niederlage wie jede andere

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ASV Hamm-Westfalen: Drei Führungen gestattete der Tabellendritte seinem Kontrahenten aus Bietigheim im Spitzenspiel – eine zuviel. Den Aufstieg schreibt der Club deshalb aber noch nicht ab

HAMM Die obligatorische Nachbearbeitung des Top-Spiels vom Mittwoch am Computer schwänzte Michael Lerscht einfach. „Auf die Auswertung habe ich im Moment keinen Bock“, sagte der Trainer des ASV Hamm-Westfalen. „Ich habe rudimentär reingeguckt, mehr nicht. Und ich werde die Jungs vorerst nicht damit konfrontieren.“

Zu tief saß der Stachel der Enttäuschung nach der mit 32:33 (18:18) verloren gegangenen Partie des Tabellendritten gegen den Zweiten SG BBM Bietigheim in eigener Halle. Einem Spiel, das zwar von Spannung bis zu hohem spielerischen Niveau alles erfüllt hatte, was an Erwartungen von Außen an die Begegnung herangetragen worden war – aber eben nicht die erhofften Punkte für das Lerscht-Team brachte, um in der Tabelle an den Gästen vorbei auf den Aufstiegsrang zu klettern. „Ich kann mich an keine Niederlage erinnern, die mehr wehgetan hat“, sagte der Coach angesichts einer Partie, in der die Hammer es gleich mehrfach versäumt hatten, frühzeitig den Deckel drauf zu machen. Stattdessen traf der mit acht Toren überragende Bietigheimer Alexander Velz sieben Sekunden vor dem Ende zur erst dritten, dafür aber finalen Führung der Gäste während 60 flirrender Minuten.

Frust und Enttäuschung auf der anderen Seite waren entsprechend groß. Und nicht nur angesichts von dann drei Punkten Rückstand auf den Konkurrenten fiel es den meisten Hammern schwer, zurück in den Kampfmodus zu schalten. „Kurzfristig gesehen müssen wir die Niederlage jetzt abgeschüttelt bekommen, das ist eine absolute Mammutaufgabe“, sagte ASV-Kapitän Fabian Huesmann. „Wir haben uns alle zwei Wochen lang auf dieses eine Spiel konzentriert, alles reingeworfen, intensiv vorbereitet. Entsprechend niedergeschlagen sind die Spieler. Wir müssen gucken, dass wir uns irgendwie im Kollektiv da wieder rausziehen. Wir können uns keinen Ausrutscher mehr erlauben und müssen hoffen, dass Bietigheim welche hat.“

Auch Trainer Lerscht wusste nach dem Spiel nicht so recht, wie er seine Spieler wieder in die Spur kriegen sollte. „Die Jungs müssen jetzt einfach in einen Modus schalten, in dem du funktionieren musst. Ihre Aufgabe ist es, in den nächsten Spielen wieder da zu sein.“

Verglichen mit den Kollegen, legte Jan von Boenigk die Niederlage im Top-Spiel rasch zu den Akten: „Das war nicht das erste Spiel, das wir verlieren. Von daher glaube ich nicht, dass das nachwirken wird“, sagte der Rückraumrechte, der im Sommer zum Ligakonkurrenten Eintracht Hagen wechseln wird. „Ich glaube, dass man ganz viel Positives aus dem Spiel mitnehmen kann. Allen voran die Stimmung in der Halle – das war wirklich grandios. Wir haben noch ein paar Heimspiele, da hoffe ich, dass die Stim

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