Auf der Suche nach der Olympia-Formel

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Männer-Nationalmannschaft: Statt wie üblich 16 Akteure darf Bundestrainer Alfred Gislason für die Olympischen Sommerspiele in Paris nur 14 Spieler sowie einen Ersatzmann berufen. Wer erhält ein Ticket, wer bleibt außen vor? Eine Analyse der sieben Positionen

Offenbarte bereits klare Präferenzen, dürfte aber trotzdem noch gut zu grübeln haben bis Paris: Bundestrainer Alfred Gislason
imago/Jan Huebner

HAMBURG Bundestrainer Alfred Gislason hat die Qual der Wahl. Nur 14 Spieler und einen Ersatzmann darf der Isländer für die Olympischen Spiele in Paris nominieren. „Variabilität“ spiele bei der Kader-Auslese eine Rolle, sagte Gislason zuletzt. Und natürlich haben die Profis einen Vorteil, die in Abwehr und Angriff eingesetzt werden können. Die Gemengelage auf den Positionen im Überblick.

Tor

Andreas Wolff hat seine Olympia-Reise sicher. Im vergangenen Jahr wurde er zum stärksten Torwart der Weltmeisterschaft gekürt, jetzt folgte die Nominierung ins All-Star-Team der EM. Die besten Chancen, als zweiter Keeper mit nach Paris zu fahren, hat David Späth (Foto). Der 21-Jährige harmoniert perfekt mit Wolff, weil die Rollen klar verteilt sind. Der Torwart von den Rhein-Neckar Löwen ist die Nummer zwei – und will seinen Platz verteidigen. „Jetzt heißt es für mich, genau so weiterzumachen und Leistung zu bringen. Auf der Torwartposition hatte Deutschland noch nie Probleme“, sagt Späth. Gislason äußert sich ähnlich: „Wir haben einige sehr gute Torhüter zur Auswahl.“

Kreis

Kapitän Johannes Golla ist in Abwehr und Angriff nicht nur eine zuverlässige Größe sondern ein Leistungsträger. Als zweiter Kreisläufer hat sich Jannik Kohlbacher von den Rhein-Neckar Löwen etabliert. Seine Stärken im Angriff sind seit Jahren über jeden Zweifel erhaben, auch in der Abwehr kann ihn Gislason ohne Bauchschmerzen aufstellen. Einen Mann mit dieser körperlichen Präsenz gibt es sonst kaum noch im DHB-Team, wie sich bei der EM besonders gegen Ungarn zeigte. Doch vor allem wird er in der Offensive gebraucht, um Golla zu entlasten. So wie bei der Europameisterschaft im Januar. Damals sagte der Kapitän: „Ich bin sehr froh, dass wir uns abwechseln können.“

Kohlbacher konkurriert mit dem 21-jährigen Justus Fischer um seinen Kaderplatz. Sein Rivale ist allerdings gerade verletzt. Da der Löwe schon bei der EM in der Rangfolge klar vor Fischer stand, dürfte sich daran nichts mehr ändern. Aber: Einen dritten Kreisläufer als Ersatzmann dabei zu haben, ist gewiss keine schlechte Option.

Linksaußen

Lukas Mertens und Rune Dahmke spielten beide keine gute EM, zeigten im Abschluss Schwächen, was besonders bei „Mr. Zuverlässig“ Mertens verwunderte. Beide haben sich aber gefangen. Mit seinem Einsatzwillen in der Abwehr, seiner grundsätzlichen Energie auf dem Feld und auch seiner erfrischenden Art neben der P

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