Mittendrin, aber nur dabei

2 min lesen

Nils Lichtlein war MVP der U21-WM und ist in Berlin eine feste Größe – In der A-Nationalmannschaft kommt er bislang nur selten zum Zug

Verhaltene Freude: In der Männer-Nationalmannschaft ist Nils Lichtlein (Mi.) Reservist imago/Jan Huebner

HANNOVER Fehlenden Einsatz konnte man Nils Lichtlein nicht vorwerfen. Gegen Österreich rannte der in Berlin unter Vertrag stehende Mittelmann etwa nach einem Ballverlust seines Nebenmannes blitzschnell zurück und bremste erst einen mitlaufenden Gegenspieler aus, bevor er im Anschluss den Ballführenden blockte und den Gegenstoß so letztlich unterband. Dass dem 21-Jährigen gerne eine Abwehrschwäche unterstellt wird, war bei diesem cleveren Einschreiten nicht zu spüren.

Nun liegt es aber allein schon an der Größe des Linkshänders, dass er mit seinen 1,83 Metern überwiegend Akzente im Angriff setzt. Bei den Füchsen trug er mit seinem schnellen Eins-gegen-Eins, guter Übersicht und hoher Passgeschwindigkeit nicht unbedeutend zum diesjährigen Erfolg bei – was indirekt zu einem kleinen Eklat führte, als ihn Bundestrainer Alfred Gislason zunächst nicht für die Europameisterschaft im Januar nominiert hatte und daraufhin zahlreiche Handball-Größen Kritik äußerten. „Das Lob war natürlich schön, aber ich hätte mich gefreut, wenn die Diskussion gar nicht erst aufgekommen und ich gleich nominiert worden wäre“, sagt Lichtlein rückblickend, der dann zwar in den Kader aufrückte, aber seither wenige Einsätze erhielt. „Klar, willst du immer mehr spielen. Und es ist schwer, deine Leistung zu zeigen, wenn du nur ein paar Minuten bekommst. Aber ich konnte trotzdem etwas mitnehmen.“

Eine Rücksprache mit Gislason, was besser laufen könnte, damit sich seine Chancen auf Spielzeit erhöhen, gab es dem 21-Jährigen zufolge nicht. „Da kann ich aber vermuten, dass es daran liegt, dass ich aufgrund meines Körpers wohl nicht im Innenblock decken werde“, sagt er.

Auch dass er als aktuell einziger Berliner im deutschen Team nicht auf eine bestehende Achse verweisen kann, wie es beispielsweise bei Jannik Kohlbacher und Juri Knorr aus Mannheim oder den Hannoveranern der Fall ist, helfe nicht. Wenngle

Dieser Artikel ist erschienen in...